Terror-Drahtzieher getötet

TULKARM (inn) – Israelische Soldaten haben am frühen Donnerstagmorgen in Samaria einen palästinensischen Terroristen getötet. Nach Vermutungen der Armee war er in den Selbstmordanschlag in Tel Aviv verwickelt, bei dem vor knapp zwei Wochen fünf Israelis ums Leben gekommen waren.

Die Soldaten hatten ein Gebäude in der Ortschaft Naslat al-Wusta nahe Tulkarm umzingelt, in dem sich der gesuchte Palästinenser aufhielt. Sie forderten ihn mehrmals auf, sich zu ergeben. Ersten Berichten zufolge schickten die Truppen einen Hund in das Gebäude, um den Mann ausfindig zu machen. Der Palästinenser erschoss den Hund und eröffnete das Feuer auf die Soldaten.

Daraufhin feuerten die Israelis Granaten auf das Haus ab, um ihn dazu zu bringen, hinauszugehen. Als dies scheiterte, zerstörte ein Militärbulldozer das Gebäude. Dabei wurde der Palästinenser getötet. Seine Leiche wurde später in den Ruinen entdeckt. Zudem fanden die Soldaten eine Pistole.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, wurde der Getötete als der 28-jährige Mohammed Abu Hasneh identifiziert. Er gehörte der Terrorgruppe Dschihad al-Islami an. Eine Zelle dieser Vereinigung hatte die Verantwortung für den Anschlag in Tel Aviv übernommen. Der Attentäter stammte aus der Gegend von Tulkarm.

Aus Armeekreisen hieß es, Abu Hasneh habe nicht nur eine zentrale Rolle bei der Ausführung des Attentats gespielt. Er sei zudem Mitglied einer Zelle gewesen, die eine Autobombe vorbereitet hatte. Diese war in der vergangenen Woche von israelischen Sicherheitskräften entdeckt worden, bevor der geplante Anschlag verübt werden konnte.

Ein Führer des Dschihad al-Islami, Nafes Asam, warnte davor, dass die Tötung „uns nicht dazu ermutigt, den Zustand der Ruhe fortzusetzen, der zurzeit auf dem Terrain besteht“. Seine Gruppe werde mit dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, über weitere Schritte sprechen. „Der Widerstand wird weitergehen, und zwar ins Gesicht der Aggression, die gegen unser Volk praktiziert wird“, sagte er der Nachrichtenagentur AP.

Israel hatte beim Gipfeltreffen in Scharm el-Scheich angekündigt, keine palästinensischen Terroristen ins Visier zu nehmen, wenn sie nicht gerade auf dem Weg zu einem Attentat seien. Allerdings sagten ranghohe Israelis auch, dass Israels Truppen militante Palästinenser aufhalten würden, wenn die Autonomiebehörde dies nicht tue.

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