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Terror als „wohltätiger Zweck“

DSCHENIN (inn) – Israelische Sicherheitskräfte haben eine palästinensische „Wohlfahrtsorganisation“ entdeckt, die Gelder an Familien von „Märtyrern“ weitergegeben hat. Die Spenden hatte die radikal-islamische Hamas zuvor in Europa und Nordamerika gesammelt.

In diesem Zusammenhang muss sich seit Sonntag ein 43-jähriger Palästinenser vor einem israelischen Militärgericht verantworten. Ahmed Saltana wird vorgeworfen, Geld für wohltätige Zwecke zur Finanzierung von terroristischen Aktivitäten verwendet zu haben. Er soll es an Familien von Terroristen übergeben haben. Zudem steht er im Verdacht, Aktivisten der Hamas und Häftlinge finanziell unterstützt zu haben.

Saltana wurde im September festgenommen. Bereits zwischen 1993 und 1996 war er in einem israelischen Gefängnis inhaftiert, weil er mit der Hamas zusammengearbeitet hatte. In den vergangenen 16 Jahren war er für den Wohlfahrtsausschuss in der Autonomiestadt Dschenin tätig. Neun Jahre lang leitete er das Büro. Dem Komitee stehen jährlich etwa eine Million Dollar zur Verfügung. Das Geld wird von wohltätigen Vereinigungen in Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Italien, Österreich, Belgien, Dänemark oder Schweden aufgebracht.

Laut der israelischen Polizei ist die Anklage gegen Saltana und der damit verbundene Schaden für den Ausschuss ein harter Schlag für die Hamas in Dschenin. Die Polizei erwartet, dass dadurch weniger Jugendliche in der Autonomiestadt für terroristische Aktivitäten motiviert würden. Dschenin gilt als „Hauptstadt der Selbstmordattentäter“, schreibt die Tageszeitung „Ha´aretz“. Der Wohlfahrtsausschuss hat unter anderem der Familie des Attentäters Geld gegeben, der sich im August 2001 in der Jerusalemer Pizzeria „Sbarro“ in die Luft gesprengt hatte. Er riss 15 Menschen mit in den Tod.

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