Sollte sich ein solcher Vorfall wiederholen, wird Schweden für die Zukunft das Recht auf die Wahl des Austragungsortes verlieren, wie die „Jerusalem Post“ meldet. Zudem muss das Land garantieren, dass alle zukünftigen Partien vor Publikum ausgetragen werden. Die Gastgeber hatten diesen Schritt vollzogen, weil die Stadtoberen nicht den notwendigen Schutz garantieren konnten. Die Befürchtung der Stadt orientierte sich an den Gewaltandrohungen anti-israelischer Gruppen. Die Begegnung gegen Israel verlor Schweden mit 2:3.
Im offiziellen Statement heißt es: „Das Komitee verurteilt die Entscheidung der Stadt Malmö auf das Schärfste keine Zuschauer zuzulassen. Neben der Strafe in Höhe von 25.000 Euro wurde der schwedische Verband dazu aufgefordert, weitere 15.000 Euro für die entgangenen Einnahmen der drei Turniertage zu bezahlen. Eine Anfrage des schwedischen Verbandes, ob diese Geldstrafe aufgehoben werden könne, wurde verneint. Die Entscheidung wurde am Dienstag in Amsterdam getroffen.
„Eine unglückliche Konsequenz individueller politischer Entscheidungen“
Der Vorsitzende des schwedischen Tennisverbandes Stefan Dahlbo teilte mit, dass man die Entscheidung akzeptieren werde: „Es ist eine unglückliche Konsequenz individueller politischer Entscheidungen. Wir glauben, dass die Entscheidung Malmös unverantwortlich war und wir denken auch weiterhin so.“ Wenige Wochen vor dem Duell war der Israelin Schahar Pe´er die Teilnahme am Tennisturnier in Dubai verweigert worden.
Malmö, die drittgrößte schwedische Stadt, verfügt über eine linksgerichtete Regierung und eine große muslimische Minderheit. Die Stadtoberen hatten Israel nach ihrer Gaza-Offensive scharf kritisiert und sogar gefordert, das Davis Cup-Spiel ganz abzusagen. Im Gegensatz dazu hat Stockholm eine Mitte-Rechts-Regierung, die eher pro-israelisch eingestellt ist. Die schwedische Hauptstadt hatte sich als alternativer Austragungsort angeboten, auch weil dort bessere Sicherheitsbedingungen garantiert gewesen wären. In diesem kurzen Zeitraum war eine Spielverlegung aber nicht mehr möglich gewesen.