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Tennenbaum: Haft wird in Hausarrest verwandelt

PETAH TIKVA (inn) – Der israelische Geschäftsmann Elhanan Tennenbaum wird unter Hausarrest gestellt – das ordnete ein Gericht in Petah Tikva am Dienstag an. Der ehemaligen Geisel der radikal-islamischen Hisbolla wird vorgeworfen, im arabischen Emirat Dubai in Drogen- und Waffengeschäfte verwickelt gewesen zu sein.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, soll Tennenbaum bei seiner Schwester in Herzlija nördlich von Tel Aviv wohnen. Sein Anwalt, Eli Sohar, geht davon aus, dass der Hausarrest lediglich ein paar Wochen dauern wird. Es werde vermutlich weitere Verhöre geben, doch Tennenbaum werde bald „zu einem normalen Leben zurückkehren“ können, sagte Sohar am Dienstag dem israelischen Armeesender.

Die Ermittler haben Zweifel an Tennenbaums Version von seiner Reise in den Libanon. Dort war er im Oktober 2000 von der Hisbolla entführt worden. Am 29. Januar wurde er mit den Leichen von drei Soldaten gegen mehr als 400 arabische Häftlinge ausgetauscht. Nachdem er eine halbe Stunde mit seiner Familie verbracht hatte, kam er in Untersuchungshaft.

Während seiner Verhöre hatte Tennenbaum verschiedene Gründe für seine Auslandsreise genannt. Nach der ersten Version wollte er etwas über das Schicksal des israelischen Flugnavigators Ron Arad herausfinden, der vermisst wird, seit er 1986 im Libanon abgestürzt war.

Später behauptete der Geschäftsmann, er habe im Ausland mit Drogen handeln wollen. Wegen hoher Schulden sei er zu diesem Schritt gezwungen worden. Über Brüssel und Frankfurt am Main sei er nach Dubai geflogen. Dort habe ihn ein unbekannter Mann zu einem Haus in einer wohlhabenden Gegend gebracht. Nach Tennenbaums Aussage wurde er von mehreren Männern angegriffen und mit einer Keule niedergeschlagen. An die Ereignisse nach dem Überfall könne er sich nicht erinnern.

Inzwischen glauben die Ermittler Tennenbaum, dass er keine geheimen Informationen der Armee an die Hisbolla weitergegeben hat. Allerdings haben sie den Verdacht, dass er nicht nur in Drogengeschäfte verwickelt war, sondern auch mit Waffen handelte. Für diese Vorwürfe gibt es keine Beweise. Weil sie keine Anhaltspunkte für eine Anklage haben, wollen die Ermittler wohl die 40 Monate Gefangenschaft im Libanon als Haftzeit anrechnen.

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