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Tennenbaum an Nordgrenze erwischt

KIRIJAT SCHMONAH (inn) – Israelische Soldaten haben den Geschäftsmann Elhanan Tennenbaum in einem Sperrgebiet nahe der Grenze zum Libanon aufgegriffen. Der Israeli war Anfang 2004 im Rahmen eines Gefangenenaustausches mit der radikal-islamischen Hisbollah aus seiner Geiselhaft befreit worden.

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, war Tennenbaum mit einem Oberst der Reserve nördlich von Kirijat Schmonah in der Nähe des Sicherheitszaunes unterwegs. Als ihn die Soldaten nach seinen Zielen befragten, sagte er, er sei unabsichtlich in das Gebiet geraten – trotz der Warnschilder, die überall angebracht sind. Sie hätten in einem Fischrestaurant in einem nahe gelegenen Kibbutz gegessen. Anschließend hätten sie an verschiedenen Stellen beim Sicherheitszaun umhergehen wollen.

Tennenbaum bestritt, aufgrund illegaler geschäftlicher Handlungen oder der Weitergabe von geheimen Informationen in das Gebiet gefahren zu sein. Deswegen hatte Israel nach seiner Freilassung gegen ihn ermittelt. Die Soldaten hinderten den Geschäftsmann daran, seinen Weg fortzusetzen.

Verdacht: In illegale Geschäfte verwickelt

Tennenbaum war im Oktober 2000 im Libanon von der Hisbollah entführt worden. Am 29. Januar 2004 wurde er mit den Leichen von drei Soldaten gegen mehr als 400 arabische Häftlinge ausgetauscht. Ihm wurde vorgeworfen, im arabischen Emirat Dubai in Drogen- und Waffengeschäfte verwickelt gewesen zu sein. Deshalb kam er in Untersuchungshaft.

Während seiner Verhöre nannte Tennenbaum verschiedene Gründe für seine Auslandsreise. Nach der ersten Version wollte er etwas über das Schicksal des israelischen Flugnavigators Ron Arad herausfinden, der vermisst wird, seit er 1986 im Libanon abgestürzt war.

Später behauptete der Geschäftsmann, er habe im Ausland mit Drogen handeln wollen. Wegen hoher Schulden sei er zu diesem Schritt gezwungen worden. Über Brüssel und Frankfurt am Main sei er nach Dubai geflogen. Dort habe ihn ein unbekannter Mann zu einem Haus in einer wohlhabenden Gegend gebracht. Nach Tennenbaums Aussage wurde er von mehreren Männern angegriffen und mit einer Keule niedergeschlagen. An die Ereignisse nach dem Überfall könne er sich nicht erinnern.

Inzwischen glauben die Ermittler Tennenbaum, dass er keine geheimen Informationen der Armee an die Hisbollah weitergegeben hat. Allerdings haben sie den Verdacht, dass er nicht nur in Drogengeschäfte verwickelt war, sondern auch mit Waffen handelte. Für diese Vorwürfe gibt es jedoch keine Beweise.

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