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Tempelberg: Palästinenser appellieren an Sicherheitsrat und Journalisten

NEW YORK / JERUSALEM (inn) – Der Weltsicherheitsrat muss Israel wegen der Gewalt auf dem Tempelberg in die Pflicht nehmen. Dies hat der palästinensische UN-Botschafter Rijad Mansur am Mittwoch gefordert. Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman sprach sich indes gegen Provokationen aus.
Die Al-Aksa-Moschee in Ostjerusalem erhitzt die Gemüter.
Die Gewalt auf dem Jerusalemer Tempelplatz hat in den vergangenen Wochen zugenommen. Am Mittwoch gab es erneut Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee. Die Araber warfen Steine und entzündeten Feuerwerkskörper. Derweil warteten rechtsgerichtete jüdische Aktivisten an der Absperrung, um auf dem Areal für die Genesung von Rabbi Jehuda Glick nach dem Attentat zu beten. Der Tempelberg wurde vorübergehend geschlossen. Nach dem neuen Ausbruch von Gewalt auf dem Gelände wandte sich der palästinensische Botschafter Mansur an den Weltsicherheitsrat. Dieser müsse die israelische Regierung aufrufen, alle Aktivitäten der Provokation und Hetze zu beenden, forderte er laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Der Diplomat traf sich mit dem australischen Botschafter Gary Quinlan, dessen Land in diesem Monat den Vorsitz des Sicherheitsrates hat. Anschließend machte er vor Journalisten „Extremisten“ für die Zuspitzung der Lage in Jerusalem verantwortlich. Diese hätten die Al-Aksa-Moschee betreten, einige hätten dabei nicht ihre Schuhe ausgezogen. Dies sei „äußerst provokativ“. Mansur ergänzte: „Sie versuchen, die Region in eine religiöse Konfrontation zu ziehen.“ Quinlan teilte mit, es habe keine Anfrage für eine Dringlichkeitssitzung gegeben, aber Diskussionen über die zunehmenden Spannungen in Ostjerusalem.

PLO gegen Begriff „Tempelberg“

Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) wiederum forderte internationale Medienvertreter auf, den Begriff „Tempelberg“ nicht zu verwenden. Die Pressemitteilung steht unter der Überschrift: „Sorge über die Verwendung des ungenauen Ausdrucks ‚Tempelberg‘ für das Gelände der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem“. Die Journalisten sollten sich „an das internationale Recht halten und jede andere bestehende Terminologie korrigieren, die verwendet wird“, zitiert die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ aus der Mitteilung. „Das Gelände der Al-Aksa-Moschee ist kein umstrittenes Gebiet. Deshalb sind alle anderen Ausdrücke null und nichtig.“ Das Areal befinde sich in Ostjerusalem, „einem international anerkannten Teil des Besetzten Staates Palästina“, schreibt die PLO weiter. Israels Anspruch auf Ostjerusalem hingegen sei von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt.

Lieberman: „Wir brauchen eine weise Politik“

Israelische Politiker riefen derweil zur Besonnenheit auf. Premierminister Benjamin Netanjahu versicherte Mittwochnacht in einer Notsitzung zur steigenden Gewalt in Jerusalem, der Status quo auf dem Tempelberg werde bleiben. Sein Sprecher Mark Regev bekräftigte dies am Donnerstagmorgen: „Jeder, der etwas anderes sagt, vertritt seine eigene Meinung, nicht die der Regierung.“ Außenminister Avigdor Lieberman sprach sich gegenüber dem Armeesender dagegen aus, dass israelische Politiker für ein Gebet den Tempelplatz aufsuchten. Auch sollten sie nicht die Lage anheizen, indem sie dazu aufriefen, dass Juden dort beten dürften. Wer laut schreie, handele nicht. „Ich bin für eine weise Politik. Ich bin für Handeln statt Schreien. Man muss in dieser Region weise handeln“, sagte der Vorsitzende der Partei „Israel Beiteinu“. Die Ruhe in Jerusalem müsse wiederhergestellt werden. Lieberman nahm auch Bezug auf die jordanische Entscheidung, Botschafter Walid Obeidat aus Israel zurückzubeordern: „Es tut uns leid, dass sie diesen Schritt unternommen haben.“ Auch Aktivisten mit extremistischen islamischen Anschauungen stellten eine Gefahr für Jordanien dar. Sie verbreiteten falsche Geschichten über israelische Aktionen auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee.

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