Zu dieser Zeit war im unweit entfernten Jerusalem schon der erste (salomonische) Tempel als zentrales Heiligtum der biblischen Israeliten in Betrieb. Genau deshalb hat man anderswo in dem Gebiet von Judäa kaum jemals zeitgenössische Tempel gefunden.
Unter den Kleinfunden gab es Abbildungen menschlicher Figuren, teilweise mit Bart. Deren Bedeutung ist noch unklar. Die Archäologen vermuten, dass der Ort mit dem biblischen Motza identisch ist, einer Stadt im Stammesgebiet des Benjamin, erwähnt im Bibel-Buch Josua.
Die Entdeckung wurde im Rahmen einer Notgrabung vor der Erweiterung der Autobahn Nummer 1 zwischen Tel Aviv und Jerusalem gemacht. Die scharfe Autobahnkurve des heutigen Motza gilt als eine der gefährlichsten Stellen im Straßennetz Israels. Beim ersten Regen, wenn sich der Straßenbelag in eine Rutschbahn verwandelt, haben sich Kamerateams früher in Position gebracht, um Lastwagen und Autos zu filmen, wie sie wegen zu schnellen Fahrens aus der Kurve fliegen und in den Abgrund stürzen. Jetzt soll die Autobahn mit Brücken und Tunnel begradigt werden. Deshalb wurde die Notgrabung notwendig.
Schon vor zwanzig Jahren wurden bei der Autobahnkurve von Motza Ausgrabungen durchgeführt. Der deutsche Historiker Carsten Peter Thiede entdeckte dabei nach eigenen Angaben eine Burg aus der Periode Jesu und wies nach, dass das wahre Emmaus, wo Jesus laut Neuem Testament nach der Auferstehung den Jüngern erschienen sei, dort gelegen haben müsse und nicht bei Latrun oder Qubeibeh, wie es neuere Traditionen behaupten. In dem „Emmaus“ bei Motza hat Thiede in einer jüngeren Kirche über den Funden aus römischer Zeit auch die mutmaßlich älteste Darstellung des Johanniterkreuzes gefunden.