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Telefonseelsorge: Zahl der jugendlichen Anrufer gestiegen

JERUSALEM (inn) – Immer mehr israelische Kinder aus Familien in finanziellen Schwierigkeiten wenden sich an die Telefonseelsorge „Eran“. Nach Angaben des Vorsitzenden, David Koren, hat sich die Zahl der jugendlichen Anrufer im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.

„Diese Anrufer bringen hauptsächlich Besorgnis, Scham und Machtlosigkeit zum Ausdruck“, so Koren. „Sie wollen sehr gerne helfen, können es aber nicht.“ Es handle sich vor allem um Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 20 Jahren.

Ein Problem sei, daß die Familien ihre Kinder nicht an ihren wirtschaftlichen Nöten teilhaben ließen. „Aber sie leben nicht in einer Luftblase. Sie bekommen mit, daß die Situation nicht gut ist. Diese Ungewißheit verstärkt das Gefühl der Machtlosigkeit“, erklärt der Vorsitzende. „Wenn man ihnen nichts sagt, haben sie den Eindruck, die Situation müsse wirklich sehr schwer sein, obwohl dies nicht immer den Tatsachen entspricht.“

Anlaß für die Bekanntgabe der aktuellen Situation bei der Telefonseelsorge war der Selbstmord eines Jugendlichen aus Petah Tikva. Der 15jährige Israeli, dessen Familie große Schulden hat, hatte sich am Dienstag das Leben genommen. In einem Abschiedsbrief hatte er seiner Mutter mitgeteilt, er wolle ihr nicht mehr finanziell zur Last fallen.

„Eran“ ist die Abkürzung für „Ezra Rishona Nafshit“ (Seelische Erste Hilfe). Das Werk wurde 1971 gegründet und hat heute Zentren in zehn israelischen Städten. Nach eigenen Angaben sind etwa 1.000 freiwillige Helfer für „Eran“ tätig. Die Anrufer können ihre Fragen auf hebräisch, arabisch, englisch, russisch oder amharisch stellen.

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