Italienische jüdische Einwanderer und Vertreter der Nichtregierungsorganisation „Projekt Dreyfus“ hatten sich am Samstagabend in Tel Aviv in der Dizengoff-Straße versammelt. Einige Protestierende hielten Papp-Ausschnitte hoch, die Bilder von Staats- und Regierungschefs zeigen, denen „Projekt Dreyfus“ Doppelmoral beim Umgang mit terroristischer Gewalt vorwirft. Darunter waren Bilder der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, des US-Präsidenten Barack Obama oder des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin. Andere Demonstranten drückten ihren Protest durch Schweigen aus.
Der Präsident und Mitbegründer von „Projekt Dreyfus“, Alex Zarfati, sagte laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“: „Unser Ziel war, zu kritisieren, dass nicht ein Weltführer wirklich den Terroranschlag in der Simta-Bar in Tel Aviv verurteilt hat.“ Weiter sagte Zarfati: „Sie haben dies nicht verurteilt, obwohl es klar ist, dass es die gleiche Art von Terror ist wie bei den Pariser und anderen Anschlägen.“ Hintergrund sei Islamismus, der die westliche Welt bedrohe.
Einige Vertreter, wie der Vizepräsident der Organisation, Gianluca Pontecorvo, sind aus Rom für diese Kundgebung angereist.
„Projekt Dreyfus“, im Italienischen „Progetto Dreyfus“, ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich gegen Antisemitismus einsetzt. Sie beobachtet Ereignisse und die Geschichte des Nahen Ostens, um aktuelle Konflikte zu verstehen, mit dem Ziel, das „Gleichgewicht der Welt zu verändern“. So beschreibt sich die Gruppe auf ihrer Internetseite. (ms)