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Tausende protestieren gegen Rassismus

JERUSALEM (inn) - In der israelischen Hauptstadt Jerusalem haben am Mittwoch tausende Menschen gegen Rassismus demonstriert. Grund für die Demonstration ist die Diskriminierung gegenüber der äthiopischen Gemeinschaft in Israel.

Auf den Transparenten der Demonstranten stand "Stoppt Rassismus" oder "Heute bin ich es, morgen bist du es". Laut der israelischen Tageszeitung "Yediot Aharonot" hatten sich rund 5.000 Menschen versammelt.

Vor der Demonstration bekundeten einige Knesset-Mitglieder, wie die Vorsitzende der Arbeitspartei Schelly Jachimovitch und die Kadima-Vorsitzende Zippi Livni, ihre Unterstützung für die Protestanten. Livni sagte gegenüber "Yediot Aharonot": "Die äthiopischen Immigranten sind nach Israel eingewandert, um den Zionismus zu stärken und viele von ihnen gingen auf dem Weg nach Israel verloren. Anstatt dass wir sie jetzt akzeptieren, erleben wir Rassismus in der israelischen Gesellschaft und das Versagen der Regierung beim Umgang mit diesem Thema." Jachimovitch äußerte sich: "Diese jungen Leute nehmen das Problem selbst in die Hand. Das wird eine Veränderung in der israelischen Gesellschaft bringen."

"Ich habe kein anderes Land"

Ein Anführer der Demonstration war der 26-jährige Student Mulet Hararo, der seinen Marsch bereits am Montag von Kirijat Malachi nach Jerusalem startete. Im Jerusalemer Unabhängigkeitspark erzählte er der Menge: "Ich bin die dritte Generation der Marschierenden. Meine Großmutter (…) begann zu marschieren und verfolgte die Hoffnung eines 3.000 Jahre alten Traums aller Mitglieder der Gemeinschaft. Sie liefen wochenlang auf unpassierbaren Straßen, Männer, Frauen und Kinder." Er fügte hinzu: "Ich bin ein stolzer Israeli mit äthiopischer Abstammung. Ich marschiere mit der israelischen Flagge, weil Israel das Zuhause aller Juden ist, Israel ist auch unser Zuhause. Ich habe kein anderes Land."

Hintergrund

In Israel leben etwa rund 110.000 äthiopischstämmige Juden. Schätzungen zufolge gibt es noch rund 20.000 Falaschmuras in Äthiopien. Falaschmura heißen die äthiopischstämmigen Juden, deren Vorfahren zwangschristianisiert worden waren. Einige der Wartenden leben bereits seit nahezu einem Jahrzehnt in den Zwischenlagern. Viele haben Familienangehörige, die sich schon in Israel befinden.

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