Tauchbad aus der Zeit des Zweiten Tempels entdeckt

BEIT SCHEMESCH (inn) - In der Nähe des Kibbutz' Zora bei Beit Schemesch haben Archäologen ein antikes rituelles Tauchbad (Mikweh) entdeckt. Es ist das erste Mal, dass in der Gegend Überreste aus der Zeit des Zweiten Tempels gefunden wurden.

Bei den Ausgrabungen wurde ein viereckiger Bau freigelegt. Drei Wände davon sind dünn verputzt, zur besseren Speicherung des Wassers. In einer Ecke befindet sich eine Rinne, über die Wasser in die Mikweh geleitet wurde.

Die Entdeckung bestätigt historische Quellen, welche die Existenz einer jüdischen Ortschaft in der Region angeben. Die Archäologen gehen davon aus, dass das Tauchbad aus der Zeit des Zweiten Tempels stammt. Laut dem Ausgrabungsleiter Pablo Betzer ist es das erste Mal, dass Überreste aus dieser Periode in der Gegend entdeckt wurden.

"Wir wussten aus dem Talmud und von nicht-jüdischen Quellen, dass es auf diesem Höhenzug, wie fast überall im judäischen Hügelland, vor 2.000 Jahren eine große jüdische Gemeinde gab, die bis zur Zerstörung des Tempels im Jahr 70 unserer Zeitrechnung existierte. Trotz der vielen Untersuchungen und Ausgrabungen, die bis heute durchgeführt wurden, wurden bisher noch keine Überbleibsel aus dieser Zeit gefunden", erklärte Betzer laut der Tageszeitung "Yediot Aharonot". Der Name der früheren jüdischen Ortschaft, in der sich das Bad befand, ist noch nicht bekannt.

Die Ausgrabungen waren der Verlegung einer Wasserleitung vorausgegangen. Während der Arbeiten habe die israelische Wasserbehörde Mekorot vollständig mit der Altertumsbehörde kooperiert. Mekorot versicherte unterdessen, die Entdeckung des Ritualbades werde zu keiner Verzögerung der Bauarbeiten führen. Um die antike Stätte zu erhalten, werde der Verlauf der Wasserleitung jedoch geändert.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen