Tag sechs der „Operation Wolkensäule“

GAZA (inn) – Durch israelischen Beschuss sind vom Sonntagabend bis zum Montagnachmittag mindestens 18 Palästinenser im Gazastreifen ums Leben gekommen. Palästinensische Gruppen setzten ihre Angriffe auf Israel nach einer verhältnismäßig ruhigen Nacht am Montagmorgen fort. Unterdessen ließ Israel trotz der Kämpfe humanitäre Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet.
Das Raketenabwehrsystem "Eisenkuppel" fängt Raketen aus dem Gazastreifen ab.

Mehr als 80 Ziele griff die israelische Luftwaffe in der Nacht zum Montag im Gazastreifen an. Unter anderem feuerte sie gezielt Raketen auf mutmaßliche Terroristen in Fahrzeugen ab, bombardierte Schmuggeltunnel, Raketenabschussrampen und Trainingslager für Terroristen. Dabei wurden 18 Palästinenser getötet. Unter ihnen sind mindestens zehn Zivilisten, dazu gehört auch ein 18 Monate altes Baby. Ein weiterer Palästinenser erlag seinen Verletzungen, die er bei einem israelischen Luftangriff in den vergangenen Tagen erlitten hatte. Über 30 Palästinenser wurden bei den neuen Angriffen verwundet.
In einer Erklärung der israelischen Armee heißt es, seit Beginn der „Operation Wolkensäule“ am vergangenen Mittwoch habe das Militär über 1.350 Stätten im Gazastreifen angegriffen. Insgesamt kamen dabei mindestens 85 Palästinenser ums Leben.
Nachdem Palästinenser im Gazastreifen am Sonntag mehr als 120 Raketen auf Israel abgefeuert hatten, stellten sie in der Nacht zum Montag ihren Beschuss weitestgehend ein. Am Morgen ließen sie ihre Angriffe jedoch wieder aufleben. Bis zum Montagnachmittag schlugen mehr als 60 Geschosse unter anderem in Aschkelon, Aschdod und Be‘er Scheva ein. Eine Rakete landete auf dem Parkplatz einer Schule in Aschkelon, eine weitere traf einen Garten. Eine Rakete schlug in einem Wohnhaus in der Stadt ein, dessen Bewohner hatten sich zuvor in Sicherheit bringen können. Verletzt wurde niemand. Mindestens 19 Raketen wurden vom Raketenabwehrsystem „Eisenkuppel“ abgefangen. Die Kosten pro abgeschossener Abfangrakete belaufen sich auf rund 50.000 Dollar – in den meisten Fällen werden zwei Abfangraketen abgeschossen. Bei den palästinensischen Angriffen vom Sonntag wurden mindestens 40 Menschen in Israel verwundet, 31 weitere mussten wegen eines Schocks behandelt werden.
Wie die Armee auf ihrer Internetseite mitteilte, schlugen seit dem vergangenen Mittwoch rund 600 Raketen in Südisrael ein. Etwa 320 weitere Raketen wurden von der „Eisenkuppel“ abgefangen. Mindestens 100 Raketen landeten im Gazastreifen – dabei wurden laut dem Bericht auch palästinensische Zivilisten verwundet.
Humanitäre Hilfe für Gaza geht weiter
Trotz der anhaltenden Kämpfe öffnete Israel am Sonntag die Grenzübergänge Kerem Schalom und Eres, um Güter in den Gazastreifen zu lassen. Ausländischen Diplomaten und palästinensischen Patienten wurde dadurch die Einreise nach Israel ermöglicht. Wie das israelische Außenministerium bekannt gab, wurden 80 Lkw-Ladungen mit medizinischer Ausrüstung und Lebensmitteln in das Palästinensergebiet transportiert – trotz der Gefahr, der die israelischen Sicherheitskräfte an den Grenzübergängen ausgesetzt waren.
Mit der „Operation Wolkensäule“ will Israel seinen Bürgern im Süden Ruhe vor den seit Jahren andauernden palästinensischen Raketenangriffen verschaffen.

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