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„Tag des Zorns“: Siedler blockieren Kreuzungen

JERUSALEM (inn) - Israelische Siedler haben am Donnerstag mehrere Straßenkreuzungen blockiert, um gegen die Räumung eines illegalen Außenpostens im Westjordanland zu protestieren. Mindestens 35 Demonstranten wurden an diesem "Tag des Zornes" festgenommen.

Nach Angaben der Tageszeitung "Ha´aretz" beteiligten sich weniger Israelis an den Protesten gegen die Räumung des Außenpostens Havat Gilad als erwartet. Die Aktion habe vor allem gezeigt, dass die israelische Polizei mit derartigen Demonstrationen zurecht komme. In der Nähe des Ben-Gurion-Flughafens blockierten etwa 30 junge Frauen die El Al-Kreuzung. Sie hielten Transparente mit Slogans wie "Sie schießen in Havat Gilad, wir halten den Staat auf". Die Sicherheitskräfte nahm 20 Personen in Gewahrsam.

An einer Kreuzung in Samaria protestierten etwa 40 rechtsgerichtete Israelis gegen den Abriss von Behausungen in Havat Gilad. 80 weitere Demonstranten formierten sich am Eingang zu einer Ortschaft bei Hebron. Zudem blockierten Aktivisten die Zufahrt zur Autonomiestadt Ramallah von der Siedlung Beit El aus. Bei einer Kundgebung an der Schilat-Kreuzung nahe Modi´in wurden 15 Demonstranten festgenommen. Sie skandierten: "Ein Jude deportiert keinen Juden." Ein Teilnehmer sagte der Zeitung "Jediot Aharonot": "Wir sind hier, weil jüdische Häuser zerstört werden und auf Juden geschossen wird."

Überdies versuchten Aktivisten, den Zugverkehr zwischen Modi´in und dem Flughafen zu unterbrechen.

Die Demonstranten kündigten weitere Aktionen an. "Wir protestieren dagegen, dass Juden mit Gummigeschossen aus ihren Häusern vertrieben werden. Es ist eine Kriegserklärung", sagte der frühere Bewohner von Havat Gilad, Aharon Rabin, gegenüber "Jediot Aharonot". "Es ist nicht unser Ziel, die Passagiere zu gefährden, sondern die Öffentlichkeit aufzuwecken und ihr mitzuteilen, was an Orten geschieht, denen sie nicht wirklich Aufmerksamkeit widmet. Heute kämpfen wir um unsere Häuser – morgen kämpfen wir um ihre Häuser. Unsere Aktionen werden hier nicht aufhören, sie werden nur noch zunehmen."

Am Montag hatte die israelische Armee zwei Behausungen der ohne Genehmigung errichteten Siedlung Havat Gilad im Westjordanland niedergerissen. Dabei kam es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Siedlern und den Sicherheitskräften. Der Polizei zufolge wurden die Soldaten von den Siedlern mit Steinen beworfen. Daraufhin feuerten sie Gummigeschosse zurück.

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