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„Tag des Zorns“ eher ruhig – Demonstrationen in arabischen Ländern

JERUSALEM (inn) – Am Montag hat es in mehreren arabischen Ländern Demonstrationen gegen den Sicherheitszaun im Westjordanland gegeben. Der „Tag des Zorns“, zu dem die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) den Montag erklärt hatte, fiel insgesamt jedoch eher ruhig aus.

Im Zentrum der ägyptischen Hauptstadt Kairo versammelten sich etwa 125 Demonstranten, die riefen: „Wir sind gegen die rassistische Mauer!“. Ein Teilnehmer der Demonstration, die von den Oppositionsparteien wegen des Beginns der Anhörung in Den Haag veranstaltet wurde, rief durch ein Megaphon: „Scharon, Du Schurke, wir werden dich an der Kette wegschleppen“. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha’aretz“. Faruq el-Aschri, Mitglied der linksgerichteten Tagammu-Partei sagte: „Wir wissen, alle arabischen Staaten sind zu schwach, um das Problem der Mauer anzugehen, besonders wegen der Unterstützung der amerikanischen Regierung für die israelische Regierung“.

Etwa 2.000 Palästinenser marschierten durch das Flüchtlingslager Ein el-Hilweh im Süden des Libanon. Sie trugen Bilder des PLO-Führers Jasser Arafat, der die Anlage am Montag als „weitere Berliner Mauer“ bezeichnet hatte.

In Damaskus setzten die Gerichte eine Stunde aus. Die syrische Anwaltskammer hatte dazu aufgerufen, um Solidarität mit der palästinensischen Opposition gegen den Zaun vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag auszudrücken.

In Beirut wehten etwa 500 palästinensische Studenten mit den Flaggen der PA und des Libanons vor dem Haus der Vereinten Nationen (UN). Zudem trugen sie Plakate mit Slogans wie „Nein zur rassistischen Mauer“ und „Bush + Scharon = Terrorismus“. In einem Brief an den Generalsekretär der UN, Kofi Annan, nannten sie die Barriere „eine Kopie der Berliner Mauer und eine Wiederholung des Apartheid-Regimes von Südafrika“.

Auch in Jordaniens Hauptstadt Amman demonstrierten mehr als 100 Menschen vor dem UN-Gebäude. Die Teilnehmer, die meisten aus den linken Parteien, riefen Slogans wie „Oh, großartige Palästinenser, wacht auf und zerstört die Mauer“.

In den PA-Gebieten kam es zu einzelnen Auseinandersetzungen mit der Polizei, den Soldaten der israelischen Armee und den Grenzbeamten, jedoch gab es, anders als erwartet, kaum schlimmere Vorfälle. Das Gebiet um den Sicherheitszaun wurde abgesperrt. Der „Tag des Zorns“ äußerte sich durch Demonstrationen in den palästinensischen Städten, an denen Tausende Palästinenser teilnahmen. An manchen Orten setzte die Armee Tränengas ein.

Die „Jerusalem Post“ berichtet von je fünf Verletzten unter den Polizisten und den Palästinensern bei einer Versammlung in Abu Dis bei Jerusalem, wo einige der 2.000 Demonstranten die Polizisten mit Steinen beworfen hatten.

Ein palästinensischer Arbeiter bemerkte, „die ganze Veranstaltung“ sei „enttäuschend“ gelaufen. Schulen, Universitäten und Regierungseinrichtungen hatten um 10 Uhr geschlossen, damit die Menschen an den Demonstrationen teilnehmen konnten.

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