Suche
Close this search box.

Tag des Häftlings: Palästinenser fordern Freilassung aller Gefangenen

RAMALLAH / GAZA (inn) - Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen haben am Samstag den jährlichen "Tag des Häftlings" begangen. Ein ranghoher Fatah-Vertreter erklärte die "Intifada der Gefangenen" für eröffnet.

In Ramallah nahmen Tausende Palästinenser an der Hauptveranstaltung zum 36. „Tag des Häftlings“ teil. Der Minister für Häftlingsangelegenheiten, Issa Karaki, versicherte, dass sich die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) weiterhin für die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen in Israel einsetzen werde. Er sehe Hoffnung und Siegesaussichten in den Versammelten und den Bildern ihrer Lieben, die sie bei sich hätten.

Der ranghohe Fatah-Vertreter Kadura Fares sagte: „Heute erklären wir im Namen der Häftlinge den Start der Intifada der Häftlinge. Wir werden nicht nachgeben, bis die Häftlinge, die ein Symbol von Freiheit und Würde sind, freigelassen werden.“ Fares ist Mitglied des „Clubs der Häftlinge“, der größten Vereinigung, die sich mit den Belangen der Inhaftierten befasst.

Die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO erklärte ihre Verpflichtung gegenüber der Entlassung aller palästinensischen Gefangenen. Jegliche zukünftige Vereinbarung mit Israel werde die Befreiung zur Bedingung haben.

Hanije: Häftlinge im Westjordanland unterstützen

In Gaza sagte der Premier der Hamas-Regierung, Ismail Hanije: „Wir müssen die Versöhnung (mit der Fatah) vollenden und uns in einem ausgedehnten Widerstand im Westjordanland einsetzen, um den palästinensischen Häftlingen zu helfen, die in Israel festgehalten werden.“

Bei einer Versammlung rief der Hamas-Führer Halil al-Haja die palästinensischen Gruppierungen auf, alles zu tun, um „Palästina und die Gefangenen zu befreien“. Auch forderte er Ägypten auf, die Hamas-Mitglieder freizulassen, die es inhaftiert habe. Denn diese hätten „kein Verbrechen gegen Ägypten begangen“. Auch die PA solle Inhaftierte freigeben, die der Hamas und dem Islamischen Dschihad angehören.

Laut einem Bericht der Zeitung „Jediot Aharonot“ sitzen in israelischen Gefängnissen derzeit etwa 6.700 Palästinenser ein. Nach palästinensischen Angaben wurden seit 1967 etwa 760.000 Palästinenser festgenommen. Seit 2002 seien 19.000 Gefangene dazugekommen, von denen noch 7.000 noch in Haft seien. Gemäß der PA würden 330 Minderjährige, 37 Frauen und 15 Abgeordnete oder Minister in Israel festgehalten.

Plötzlicher Tod eines Häftlings erregt palästinensische Gemüter

Am späten Freitagabend war der 31-jährige Häftling Raed Abu Hamad tot in seiner Zelle im südisraelischen Eschel-Gefängnis aufgefunden worden. Er war 2005 wegen versuchten Mordes aus nationalistischen Motiven zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er galt als gefährlicher und gewaltbereiter Insasse.

Minister Karaki sagte am Samstag, der Gefangene habe in den vergangenen 18 Monaten in Einzelhaft gelebt. Dies habe seinen Zustand verschlechtert. Die Gefängnisbehörde und die israelische Polizei haben eine Untersuchung seines Todes gestartet.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen