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SZ-Redakteur: Wie Palästinenser manchmal die Wahrheit verbiegen

MÜNCHEN / GAZA (inn) – Ein Redakteur der „Süddeutschen Zeitung“ hat sich intensiv mit dem Tod der palästinensischen Familie am Strand von Gaza vor zwei Wochen beschäftigt und kommt zu überraschenden Ergebnissen. Seinen Nachforschungen zufolge deutet viel auf eine Inszenierung des angeblichen israelischen Raketenangriffes für die Fernsehkamera hin – ein weiterer Fall von „Pallywood“?

Ali Ghalija, eine seiner zwei Ehefrauen und fünf seiner Söhne und Töchter waren am 9. Juni bei einem Picknick am Strand im Norden des Gazastreifens durch die Explosion eines Schrapnells umgekommen, also einer mit Metallkugeln gefüllten Granate. Ein Kameramann der arabischen TV-Produktionsfirma „Ramattan News Agency“ war vor Ort und filmte die entsetzten Reaktionen vor allem der zehnjährigen Tochter Huda Ghalija.

Sowohl die Hamas-geführte Autonomiebehörde als auch die Fatah erklärten, die Familie sei durch israelischen Beschuss getötet worden und sprachen öffentlich von einem „Massaker“. Die Analysen der israelischen Armee schließen hingegen aus, dass das Unglück durch eine israelische Rakete verursacht worden ist. Ein unbemanntes Flugzeug der israelischen Armee hatte den Gazastreifen zum Zeitpunkt des Beschusses aus der Luft gefilmt.

„Das blutige Picknick machte Huda Ghalija innerhalb weniger Stunden weltweit bekannt“, schreibt Thorsten Schmitz in der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) vom vergangenen Freitag unter dem Titel „Der Krieg der Bilder“. Nach genauer Betrachtung des Vorfalls sieht Schmitz darin „ein Beispiel, wie Palästinenser manchmal die Wahrheit verbiegen“.

Der 36 Jahre alte Kameramann Sakarija Abu Harbed aus Gaza-Stadt war mit Kamera und vollen Akkus am Ort des Unglücks. Seine Aufnahmen zeigen Huda, wie sie sich die Haare rauft und auf die Brust schlägt, neben ihrem toten Vater in den Sand versinkt und alleine Dutzende Meter durch den Sand rennt. Der SZ erklärte Harbed, er sei von den Rettungssanitätern über die Explosion unterrichtet worden und im eigenen Wagen den Krankenwagen hinterhergefahren. Harbed filmt jedoch die Ankunft der Sanitäter, er muss also schon vorher am Strand gewesen sein. „Zudem sind manche der Toten und Verletzten mit Tüchern abgedeckt – wer hat das getan?“

Zudem sei Huda kaum verletzt worden, da sie im Meer gebadet habe. „Auf seinen Bildern allerdings läuft Huda in trockener Straßenkleidung herum“, so Schmitz. „Plötzlich ist ein Mann neben Hudas totem Vater zu erkennen, der eben noch zugedeckt reglos dalag und nun aufsteht, in der Hand ein Maschinengewehr.“ Seltsam sei auch, weshalb auf den Bildern Harbeds kein Krater zu erkennen ist.

Weitere Fragen, die der SZ-Autor stellt: Weshalb haben sich die Sanitäter nicht um die Verletzten gekümmert, weshalb sichern keine Polizisten den Ort? „Haben die Hamas-Männer, wie israelische Medien palästinensische Augenzeugen zitieren, Beweisstücke entfernt?“ Auf diese Fragen habe der Kameramann Harbed im Telefoninterview mit der SZ keine Antworten gehabt. Die Aufnahmen Harbeds „werfen mehr Fragen auf, als dass sie zur Klärung beitragen“, so die SZ. „Die Originalaufnahmen sind inzwischen so fragwürdig, dass CNN sie auf seiner Website nur noch sehr verkürzt zeigt.“

„Die großen TV-Sender aus aller Welt, CNN und ABC, Nachrichtenagenturen wie Reuters und Associated Press, auch deutsche TV-Anstalten arbeiten fast ausschließlich mit palästinensischen Kameramännern, wenn es um Berichte aus dem Gaza-Streifen geht“, stellt Schmitz fest. Manche von ihnen verdienen bis zu 250 US-Dollar am Tag, mehr als
viele palästinensische Großfamilien in einem halben Jahr.

„Dass Palästinenser im Nahost-Krieg Bilder fälschen oder falsche Bilder in Umlauf bringen, ist nicht neu“, schreibt Schmitz und erinnert an eine Dokumentation über die Intifada, in der ein scheinbar toter Palästinenser von einer Trage fällt, aufsteht und wieder zurück auf die Trage springt und weiter einen Toten mimt. „In den Medien spricht man von ‚Pallywood‘ – in Anlehnung an Hollywoods Filmindustrie“, so Schmitz.

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