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Syriens Präsident „auf israelischen Angriff vorbereitet“

DAMASKUS / JERUSALEM (inn) – Syrien sieht sich permanent einem möglichen israelischen Angriff ausgesetzt – dies erklärte der syrische Präsident Baschar am Wochenende. Israel dementierte indes, dass es Pläne für eine militärische Konfrontation gebe.

„Im Prinzip erwarten wir jederzeit, dass es einen israelischen Angriff geben könnte“, sagte Assad in einem Interview mit der kuwaitischen Tageszeitung “ Al-Anba“, das am Samstag veröffentlicht wurde. „Wir alle wissen, dass Israel militärisch stark ist und direkt von den USA unterstützt wird.“

Er bevorzuge eine friedliche und logische Lösung des Nahost-Konfliktes, betonte Assad. Israel und die USA hätten den Friedensprozess „im Stich gelassen“, und Syrien müsse „jederzeit vorbereitet“ sein. Der Präsident antwortete damit auf die Frage, ob Damaskus „fähig und vorbereitet“ sei für den Fall eines Angriffs aus Israel. „Es ist normal, dass, wenn man keinen Frieden erwarten kann, es Krieg geben könnte.“

Auch der syrische Informationsminister Mohsen Balal sagte gegenüber dem arabischen Nachrichtensender „Al-Dschasira“: „Syrien rechnet mit allen Möglichkeiten und Versuchen Israels, uns anzugreifen. Das ist natürlich, und Israel kann sich nicht zu sicher sein.“

Assad wiederholte zudem seinen Wunsch nach Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen mit Israel, die im Jahr 2000 abgebrochen worden waren. Syrien sei bei Friedensgesprächen bereit, Israel die Golan-Höhen zurückzugeben. Die Golan-Höhen wurden im Sechs-Tage-Krieg 1967 von Israel besetzt und 1981 annektiert. Syrien beansprucht seitdem die Rückgabe des Gebietes. „Wenn man sein Land verteidigen will, muss man unerbittlich sein“, sagte Assad. „Doch wir in Syrien haben immer gesagt, dass die logische Lösung, die der gesamten Region nicht viel kosten würde, der Friedensprozess ist.“

Beschwichtigung aus Israel

„Assads Äußerungen müssen ernst genommen werden“, sagte der israelische Reservegeneral Amos Gilad. Israel müsse derartige „Drohungen“ prüfen. Auf lange Sicht gesehen seien die Worte Assads bedeutend, „aber im Moment ändern sie nichts. Es ist keine ernste Bedrohung.“ Israel beabsichtige nicht, militärische Einheiten an der Grenze zu Syrien aufzustocken.

Ein hochrangiges israelisches Regierungsmitglied, das anonym bleiben wollte, sagte gegenüber der „Jerusalem Post“, es gebe keine Pläne, Syrien anzugreifen. „Wir haben überhaupt kein Interesse daran, einen militärischen Konflikt mit Syrien zu beginnen. Es ist besorgniserregend, dass der syrische Präsident weiter von Krieg redet.“

Israelische Kampfflugzeuge hatten im Juni den Sitz des Präsidenten überflogen. Israel wirft Syrien vor, die radikal-islamische Hisbollah-Miliz und die Terror-Gruppe Hamas zu unterstützen.

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