DAMASKUS (inn) – Syrien hat 244 palästinensische Flüchtlinge aus dem Irak aufgenommen. Sie hatten den Golfstaat wegen der Sicherheitslage und persönlicher Bedrohung verlassen.
Nachdem sie mehrere Wochen im Niemandsland an der Grenze zu Jordanien verbracht hatten, konnten sie am Dienstag mit neun Bussen nach Syrien einreisen. Jordanien wollte die Palästinenser nicht aufnehmen.
Zu der Gruppe gehören etwa 40 Frauen und 70 Kinder. Die meisten der Palästinenser waren seit März in der Wüste, in der sich die Grenze zwischen dem Irak und Jordanien befindet. Sie seien im Irak bedroht worden, teilten Mitglieder der Gruppe mit. Man habe sie aufgefordert, das Land zu verlassen.
Der 30-jährige Ijhab Tim aus Bagdad sagte: „Ich habe seit dem 19. März an der Grenze festgesteckt. Ich bin außerordentlich froh, ein Land zum Leben zu finden, nachdem alle Araber uns abgelehnt haben.“ Im Irak seien seine Frau und ihr Kind „wie der Rest der palästinensischen Gemeinschaft im Irak Schikanen und Drohungen“ ausgesetzt gewesen. Der 25-jährige Dschamal Abdul-Nasser fügte hinzu, er sei mehrfach zur Ausreise gedrängt worden.
Im März hatte sich Jordanien geweigert, die ursprünglich 181 Palästinenser einreisen zu lassen. Seit der Invasion der Alliierten vor drei Jahren sind zahlreiche Iraker in das Königreich geflüchtet. Zudem leben dort Palästinenser, die nach den Kriegen von 1948 und 1967 gegen Israel ihre Heimat verlassen hatten.
Am 20. April traf sich der palästinensische Außenminister Mahmud a-Sahar in Damaskus mit syrischen Politikern. Syrien erklärte sich bereit, die Flüchtlinge aufzunehmen. Weitere 63 Palästinenser erhielten Erlaubnis, sich der Gruppe anzuschließen.
Die Irak-Flüchtlinge kamen an einem Grenzübergang 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Damaskus nach Syrien. Sie wurden empfangen von Ali Mustafa, dem Leiter der Generalverwaltung für Palästinensische Arabische Flüchtlinge in Syrien, und drei Vertretern der in den Palästinensergebieten regierenden Hamas. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.