Sie habe weder Geld noch Land vom "Staat Palästina" gestohlen, sagte Arafat dem Journalisten Wael al-Abraschi laut der Tageszeitung "Yediot Aharonot". Ihr wird unter anderem vorgeworfen, Geld unterschlagen zu haben, das für die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) bestimmt war. Die Witwe räumte ein, ein Teil des fraglichen Geldes sei von Jasser Arafat verwendet worden, um einen Spielplatz für sie und die gemeinsame Tochter Sahwa in Tunesien zu errichten.
"Nach 50 Jahren Arbeit für Palästina, hat es Arafat da nicht verdient, einen Spielplatz für seine Tochter zu haben? Er hat ihr keine Juwelen gekauft oder Unternehmen für sie aufgebaut. Alles, was er getan hat, war, einen kleinen Spielplatz in Tunesien zu bauen. Das ist das einzige Mal, das er Geld für Sahwa benutzt hat und ich kann das beweisen", so Suha Arafat.
Suha teilte außerdem mit, sie sei immer gegen eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel gewesen, auch gegen den Abschluss der Osloer Friedensverträge. Lea Rabin, die Frau des ermordeten israelischen Premierminister Jitzhak Rabin, habe sie viele Male dazu eingeladen, Israel zu besuchen. Sie habe jedoch immer abgelehnt und gesagt: "Wie könnte ich nach Tel Aviv reisen, wenn unsere Frauen im Gefängnis sitzen."
Jasser Arafat hatte lange Jahre in Tunesien im Exil gelebt. Dort heiratete er die 34 Jahre jüngere Suha Tawil. Bei den Palästinensern war diese wegen ihres verschwenderischen Lebensstils stets unbeliebt. Als Arafat starb, erhielt Suha die tunesische Staatsbürgerschaft. Zusammen mit der Ehefrau von Ex-Präsident Zine el-Abidine Ben Ali soll sie Steuergelder veruntreut haben. Nach einem Streit mit Ben Alis Frau wurde Arafat die tunesische Staatsbürgerschaft entzogen. Seitdem lebt sie mit ihrer Tochter auf Malta. Ende Oktober erwirkte die tunesische Justiz einen internationalen Haftbefehl gegen sie wegen Korruption.