Südlibanon: Israelis ziehen ab – Libanesen beziehen Stellungen

BEIRUT (inn) – Die israelischen Truppen haben den Südlibanon fast komplett geräumt. Die libanesische Armee bezieht derzeit Stellung an der Grenze zu Israel.

Am Samstag wurden rund 200 libanesische Soldaten und einige Panzer an der Grenze zu Israel stationiert. Ihre Stellungen befinden sich zwischen den Dörfern Nakura an der Küste und Labune. Soldaten der UNIFIL-Truppe sind dort bereits stationiert. Sie kommen aus Indien und Ghana.

Der UNIFIL-Kommandeur Alain Pellegrini sagte am Samstag, die israelischen Truppen hätten den Süden des Landes fast komplett verlassen. Wie der israelische Rundfunk am Montag berichtete, sollen die letzten israelischen Soldaten „in den nächsten Tagen“ aus dem Gebiet abziehen.

Libanon bittet um Waffen gegen israelische Übertretung

Der libanesische Verteidigungsminister Elias Murr warnte derweil vor einer Verletzung des Waffenstillstandes durch Israel. „Wenn der israelische Feind an der ‚Blauen Linie‘ aufmarschiert, wird die libanesische Armee auf jede israelische Übertretung unter allen Umständen reagieren, das ist sicher“, sagte der Minister.

Murr bat bei einem Treffen mit seinem belgischen Kollegen Andre Flahaut und dem belgischen Botschafter im Libanon am Sonntag um Waffen für diese Mission. Er fragte nach Boden-Luft-Raketen, Panzerabwehrraketen und Hubschraubern.

„Die Hauptaufgabe der Armee ist es, den Süden des Libanon gegen den israelischen Feind zu verteidigen. Dazu sind zwei Sorten von Waffen notwendig, die wir in den nächsten Jahren erhalten müssen – Flugabwehrraketen, um den libanesischen Himmel gegen israelisches Eindringen zu schützen, und Panzerabwehrraketen, um das Land gegen israelische Panzer zu schützen.“ Auch Helikopter seien dafür vonnöten, die Bodentruppen in unterschiedliche Gebiete bringen könnten. „Es ist bekannt, dass die Hubschrauber der Armee veraltet sind und erneuert werden müssen“, so der Libanese. Dies berichtet die in London ansässige arabische Tageszeitung „Al-Hajjat“.

Die libanesische Armee verfüge dafür jedoch nicht über ausreichende finanzielle Mittel, so Murr. Doch „durch die Beziehungen der Regierung“ und „meine persönlichen Beziehungen zu Verteidigungsministern der EU und des Persischen Golfs und durch unsere Freundschaften in der Welt“ werde der Libanon die Geräte erhalten.

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