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Südamerikanische und arabische Führer fordern palästinensischen Staat

BRASILIA (inn) – Zum Abschluss ihres Gipfeltreffens haben Führer arabischer und südamerikanischer Staaten Israel zum Rückzug auf die Grenzen von 1967 aufgefordert. Sie bekundeten Unterstützung für die Palästinenser, verurteilten jedoch den Terrorismus.

Bei dem ersten Gipfel dieser Art in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia sollte es vor allem um Wirtschaft und Handel gehen. Doch die arabischen Teilnehmer drängten laut einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ die Nahostpolitik in den Vordergrund. Dies stieß bei den südamerikanischen Vertretern nicht nur auf positive Resonanz: „Es war die Idee dieses Treffens, Möglichkeiten für Handel und Investition zu entwickeln, und nicht, sich mit politischen Angelegenheiten zu befassen“, sagte der peruanische Präsident Alejandro Toledo.

Auf diese Kritik entgegneten die arabischen Führer, politische Kooperation sei nötig, bevor ein Handelsabkommen abgeschlossen werden könne. „Wie kann man Handel und Entwicklung haben, wenn es Länder gibt, die besetzt sind“, merkte der Außenminister Kuwaits, Mohammed Sabah al-Salem al-Sabah, an.

In der Abschlusserklärung wurde Israel dazu aufgefordert, alle Siedlungen zu räumen, auch die in Ostjerusalem. Das Dokument befürwortet das Recht von Staaten und Völkern, Widerstand gegen ausländische Besatzung zu leisten. Terror wurde allerdings verurteilt. Die Teilnehmer forderten eine UN-Konferenz, in der definiert werden solle, was damit gemeint ist.

Israel kritisierte die Erklärung: „Sie wird Extremisten und Terrorgruppen ermutigen“, sagte die israelische Botschafterin in Brasilien, Zipora Rimon. „Sie gibt ihnen grünes Licht für Widerstand.“

Südamerikaner und Araber beschlossen zudem, die neue Regierung im Irak beim Aufbau des Landes und beim Kampf gegen die Rebellen zu unterstützen. Der Abschlusserklärung wird vor allem symbolische Bedeutung beigemessen. Sie steht für die Einheit zwischen den beiden Regionen.

„Es ist eine Erklärung, die den Pfad darlegt, dem wir folgen müssen, wenn die Beziehung zwischen südamerikanischen und arabischen Ländern für immer verändert werden soll“, kommentierte der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva das Dokument. Er hatte den Vorsitz der Konferenz mit Führern aus 34 Nationen, die mehr als 600 Millionen Menschen repräsentieren. Unter den Teilnehmern war auch der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas.

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