Südafrikanische Universität beendet Kooperation mit israelischer Hochschule

JOHANNESBURG / BE´ER SCHEVA - Die Universität Johannesburg beendet die jahrelange Zusammenarbeit mit der israelischen Ben-Gurion-Universität. Sie wirft ihr die Unterstützung des israelischen Militärs vor.

Die Entscheidung der Universität Johannesburg (UJ), die 25-jährige Zusammenarbeit zu beenden, wurde bei der Studentenvereinigung der Ben-Gurion-Universität (BGU) heftig kritisiert, berichtet die israelische Tageszeitung "Jerusalem Post". Der Grund für die Entscheidung der UJ liege darin, dass die BGU das israelische Militär unterstütze. Uri Keidar, Vorsitzender der Studentenvereinigung, sehe dagegen keinen Grund, dass sich die Universität für ihre Unterstützung schämen müsse.

Der Hintergrund dieser Debatte sind die jüngsten Angriffe des israelischen Militärs auf den Gazastreifen, als Reaktion auf den anhaltenden palästinensischen Beschuss. Israel rechtfertigt sein Handeln damit, dass es sein Land verteidigen und die Bürger beschützen müsse.

Nach langer Debatte habe der Senat der UJ über die Zusammenarbeit mit der israelischen Universität abgestimmt. 72 Mitglieder sprachen sich gegen die weitere Zusammenarbeit aus, 45 dafür, schreibt die Zeitung. Vorangegangen sei dieser Abstimmung eine Kampagne der UJ im September 2010. Mehr als 250 Akademien sowie der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu haben eine Petition gegen diese Zusammenarbeit unterschrieben. Als Folge der neuesten Abstimmung werden im April 2011 alle gemeinsamen Projekte beendet sein. Die Forschungsarbeit der Universitäten beschäftigte sich hauptsächlich mit dem Bereich der Biotechnologie und der Reinigung von Wasser.

Eine eigens zu diesem Thema geführte Debatte seitens der UJ beschäftigte sich mit einem verfassten Bericht der Universität, in dem der Begriff "Apartheid" benutzt werde. Keidar ist darüber empört, dass die israelischen Geschehnisse mit diesem Wort beschrieben würden. Die Verwendung des Begriffs zeigt nach Auffassung der Israelis lediglich den schlechten Geschmack und die Intoleranz der UJ.

Als Reaktion formulierte die BGU einen Gegen-Entwurf, in dem es um die verbreiteten Lügen und das Misstrauen gegenüber der BGU und dem Staat Israel gehe. Weiterhin sei es bedauerlich, dass eine Zusammenarbeit getrennt werde, die das Leben der Südafrikaner verbessern wolle. Die Zeitung "Ha´aretz" zitiert den Präsidenten der BGU, der der Überzeugung ist, dass die Südafrikaner durch ihren Schritt etwas verlieren. Kerry Swift, der für die Weiterentwicklung der südafrikanischen Hochschule zuständig ist, erläuterte im Gegenzug, dass die formale Zusammenarbeit ein Hindernis sei, aber eine Kooperation auf individueller Basis in Betracht gezogen werden könne.

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