Südafrikaner: „Apartheid in Israel schlimmer als jemals zuvor bei uns“

JOHANNESBURG (inn) – Der Präsident des südafrikanischen Gewerkschaftsverbandes („Cosatu“), Willie Madisha, beschuldigt Israel, ein „schlimmerer Apartheidstaat“ zu sein, als Südafrika früher. Die Äußerung machte er im Rahmen des „Cosatu“-Kongresses am Montag im südafrikanischen Johannesburg.

„Palästinenser werden mit schwerer Maschinerie und Panzern angegriffen, die gewöhnlich im Krieg benutzt werden. So etwas hat es niemals in Südafrika gegeben, sagte Madisha.“ „Cosatu“ und auch andere südafrikanische Organisationen riefen die Regierung zu einem Boykott der diplomatischen Beziehungen mit Israel auf. Zudem forderten sie Sanktionen, wie es sie einst gegen die Apartheid in Südafrika gegeben hatte.

Die Stellungnahme der Südafrikaner bezieht sich auf Angriffe der Israelis auf den Gazastreifen. Dabei kamen mehrere Palästinenser ums Leben. Grund für die Militäroffensive ist die Entführung eines israelischen Soldaten.

„Wir sehen keine Rechtfertigung für diese Angriffe“, erklärt Ali Hamileh, palästinensischer Gesandter in Südafrika. Während die Welt über die eine Geisel rede, befänden sich mehr als 10.000 Palästinenser in israelischer Haft. Der Soldat könne freigelassen werden, wenn Israel einer Vermittlung zustimme, so Hamileh weiter. „Die Forderung nach einem Austausch von Inhaftierten ist legitimiert durch das internationale Gesetz. Wir fordern schließlich nichts Inakzeptables.“

Apartheid im eigentlichen Sinn bedeutet die Trennung zweier ethnischer Gruppen. Eine Gruppierung steht hierbei über der anderen. In Südafrika begann die Politik der Apartheid, in der die weiße Bevölkerung die schwarze unterdrückt hatte, im Jahr 1948. Sie wurde erst 1992 beendet.

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