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Suche Inschrift, biete Elefanten

Ungewöhnliches Angebot: Israel bemüht sich um alte hebräische Inschriften, die in der Türkei ausgestellt sind. Kulturministerin Regev bietet dafür nun an, einem Zoo mit zwei Tieren auf die Sprünge zu helfen.
In Tauschlaune: die israelische Sport- und Kulturministerin Regev

GAZIANTEP (inn) – Die israelische Kulturministerin Miri Regev möchte die alte Siloah-Inschrift über Grabungen des Hiskia-Tunnels in Jerusalem aus der Türkei nach Israel holen. Einen Aufenthalt in Gaziantep hat sie daher genutzt, um als Tausch zwei Elefanten anzubieten.

Bei der Inschrift handelt es sich um eines der seltenen außerbiblischen Zeugnisse der alten hebräischen Schrift; sie belegt zudem biblische Berichte. Sie schildert das Zusammentreffen der Arbeiter, die den Tunnel von zwei Seiten aus gegraben haben. König Hiskia ließ den Tunnel im 8. Jahrhundert in Erwartung einer Belagerung durch die Assyrer graben. Ziel war es, die Wasserversorgung in Jerusalem sicherzustellen. Dazu sollte das Wasser aus der Gihon-Quelle außerhalb Jerusalems dem Siloah-Teich in der Stadt zugeführt werden.

Die Inschrift ist derzeit im Archäologie-Museum von Istanbul ausgestellt. Auf einem Video ist zu sehen, wie Regev in einem informellen Gespräch mit der Bürgermeisterin von Gaziantep, Fatma Şahin, über das Angebot spricht. Şahin hatte zuvor beklagt, dass der Zoo ihrer Stadt zu wenig Elefanten habe. Regev sagte daraufhin zu den Übersetzern: „Wir machen einen Deal. Wir geben ihnen die Elefanten, und sie geben uns die Hiskia-Inschrift.“

Ob Şahin dem zugestimmt hat, ist in dem Video nicht mehr zu sehen. Israel bemüht sich seit Längerem, die Inschriften zu bekommen. Die Türkei lehnt das mit dem Argument ab, es handele sich um osmanischen Besitz. Sowohl Tunnel wie auch Inschrift wurden im 19. Jahrhundert gefunden, als Jerusalem unter osmanischer Herrschaft stand.

Regev hält sich eigentlich aus einem anderen Grund in der Türkei auf: Die Likud-Politikerin begleitete die Basketballmannschaft Ironi Naharija in ihrer Funktion als Sportministerin zu einem Europa-Cup-Spiel gegen Gaziantep, das in der Nähe der syrischen Grenze liegt. Das Spiel drohte, wegen Sicherheitsbedenken abgesagt zu werden. Aufgrund der Anwesenheit eines Ministers war es türkischen Sicherheitskräften jedoch gestattet, das Sportereignis mit Waffen zu bewachen.

Wenn auch nicht klar ist, ob der Elefantenhandel gelingt, hat sich der Ausflug aus sportlicher Sicht für die Israelis doch gelohnt: Ironi Naharija verlor zwar mit 65:80. Augrund des Hinspielergebnisses von 96:75 zog die Mannschaft dennoch in das Viertelfinale ein. Dort treffen sie auf die Telekom Baskets aus Bonn.

Von: df

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