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Studie zum Frauentag: „Israels Frauen sind unterbezahlt“

JERUSALEM (inn) - Israelische Frauen sind gebildeter, verdienen aber weniger Geld als ihre männlichen Kollegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des "Israelischen Frauennetzwerkes" (IWN) anlässlich des diesjährigen Internationalen Frauentages, der am heutigen Montag begangen wird. Für den Bericht wurde die Umsetzung der Frauenrechte in Israel in den vergangenen fünf Jahren untersucht.

Laut der Studie bestehen rund 60 Prozent der jüdischen Schülerinnen ihre Reifeprüfung, verglichen mit rund 49 Prozent der männlichen Schüler. Die Zahl der arbeitenden Frauen stieg von 46,3 Prozent im Jahr 1998 auf 51,3 Prozent im Jahr 2008.

Allerdings verdienen Frauen in allen Arbeitsbereichen wesentlich weniger als Männer. Sie erhalten nur etwa 64 Prozent des durchschnittlichen Monatsgehalts eines Mannes. Frauen, die nach Stunden bezahlt werden, verdienen etwa 84 Prozent des Stundenlohns, den ein männlicher Kollege erhält. In hochrangigen Positionen seien Frauen noch immer unterrepräsentiert. Sie haben nur etwa 34 Prozent der geschäftsführenden oder ähnlichen Positionen inne. Das geht aus einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ hervor.

Ein Fünftel der Frauen lebt in Armut

Zudem galten zwischen den Jahren 2005 und 2006 mehr als ein Fünftel aller israelischen Frauen als arm. Im Jahr 2007 seien 23 Prozent der Frauen gezwungen gewesen, auf den Kauf von Lebensmitteln zu verzichten, weil sie sich diese nicht leisten konnten. Bei den Männern waren dies 18 Prozent.
Positive Werte gab es bei der Zahl der Araberinnen, welche die Schule besuchen. Sie stieg von 56,6 Prozent im Jahr 1980 auf 87,5 Prozent im Jahr 2007.

Der Studie zufolge heirateten im Jahr 2007 3.843 Mädchen unter 18 Jahren. Im Jahr 2008 brachten 1.665 Jugendliche unter 18 Jahren Kinder zur Welt. Die meisten von ihnen, 74,7 Prozent, waren Muslime. 2007 baten 2.811 junge Frauen und Mädchen unter 19 Jahren um eine Abtreibung, die meisten von ihnen waren unverheiratete Jüdinnen.

Das 50-seitige Dokument soll am heutigen Montag einer UN-Kommission für Frauenrechte vorgelegt werden. „Der Bericht beweist, dass Frauen in vielen Bereichen der israelischen Gesellschaft noch immer benachteiligt werden. Diese Diskriminierung hindert Frauen daran, Erfolg zu haben und voranzukommen, beruflich, persönlich und beim Familienleben“, kommentierte Nurit Zur die Ergebnisse der Studie. Sie forderte die Regierung auf, diese Diskriminierung zu bekämpfen.

Laut einer anlässlich des Frauentages veröffentlichten Studie des Zentralbüros für Statistik lebten im vergangenen Jahr rund 2.706.400 Frauen über 15 Jahren in Israel. Mehr als 15 Prozent davon waren über 65 und rund 7,5 davon über 75 Jahre alt. Die Lebenserwartungen der Frauen lag 2008 bei 83 Jahren verglichen mit 79 Jahren bei den israelischen Männern. Das Rentenalter für Frauen liegt in Israel bei 64 Jahren, die Männer müssen bis zum 67. Lebensjahr arbeiten.

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