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Studie: Schikane im Internet und sexuelle Gewalt bei Jugendlichen nehmen zu

JERUSALEM (inn) - Unter den israelischen Jugendlichen war im vergangenen Jahr ein alarmierender Anstieg von Drogen- und Alkoholmissbrauch, sexueller Gewalt und ungewollten Schwangerschaften zu verzeichnen. Das geht aus einem Bericht der nichtstaatlichen israelischen Organisation ELEM hervor, der am Dienstag Staatspräsident Schimon Peres vorgestellt wurde.

Gegenüber 2008 verzeichnete ELEM einen zehnprozentigen Anstieg von sexueller und körperlicher Gewalt unter den Jugendlichen. Vor allem soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter würden von Jugendlichen dazu genutzt, um Gleichaltrige zu schikanieren und zu mobben.

Sozialarbeiter und freiwillige Helfer der Organisation hatten im vergangenen Jahr 13.437 Jugendliche beraten. 95 Prozent von ihnen hatten angeben, sie seien bereits auf irgendeine Art im Internet gedemütigt worden. In einem Fall war ein 14-jähriges Mädchen ohne ihr Wissen beim Geschlechtsverkehr gefilmt worden, das Video wurde später auf der Plattform „YouTube“ veröffentlicht. In anderen Fällen wurden Fotos von Frauen in sexuellen Situationen und die Telefonnummern der Betroffenen ohne deren Wissen auf Facebook oder anderen sozialen Netzwerken veröffentlicht.

Ein weiteres Problem ist laut der Studie der Alkoholmissbrauch. Demnach trinken 9 von 10 Jugendlichen mindestens einmal pro Woche Alkohol. Der Missbrauch beginne bei vielen bereits im Alter von elf Jahren.

Mehr Schwangerschaften bei unter 17-Jährigen

Alarmierend sei außerdem die Zunahme ungewollter Schwangerschaften bei unter 17-Jährigen. Hier habe es einen Anstieg gegenüber dem Jahr 2008 um 15 Prozent gegeben. 90 Prozent der Mädchen ließen die Schwangerschaft abbrechen. 70 Prozent der weiblichen Teenager hätten angegeben, sie nähmen nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr die sogenannte „Pille danach“ ein, um eine mögliche Schwangerschaft abzubrechen.

ELEM-Präsidentin Nava Barak zeigte sich angesichts der Studienergebnisse besorgt. „Im Laufe des vergangenen Jahres hat sich der Zustand von Israels Jugend stark verschlechtert. Das sind dieselben Kinder, die ihm nächsten Jahrzehnt heranwachsen, und wir müssen uns in Sachen Sicherheit, Finanzen, Technologie und menschliche Dienstleistungen auf sie verlassen. Ich rufe die Regierung, Wohltätigkeitsorganisationen und die Eltern dazu auf, zusammenzuarbeiten, um die Richtung zu ändern, auf die wir zusteuern“, so Barak.

Bei den 13.437 Jugendlichen, die im vergangenen Jahr in Kontakt mit ELEM waren, handelt es sich um 5.685 in Israel geborene Juden, 641 Jugendliche aus dem arabischen Sektor und 7.111 Neueinwanderer.

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