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Studie: Mangelnde Mathematik- und Englischkenntnisse bei israelischen Studenten

HAIFA (inn) - Die jüngste Studie des israelischen Institutes "Technion" in Haifa stellt den israelischen Studenten ein schlechtes Zeugnis bezüglich ihres mathematischen und technischen Wissens aus. In der Erhebung waren verschiedene mathematische Teildisziplinen abgefragt worden. Außerdem galt es, schwierige Übersetzungen vom Englischen ins Hebräische - und umgekehrt - vorzunehmen.

Wie die israelische Zeitung „Ha´aretz“ berichtet, beantworteten lediglich 38 Prozent der Studenten die Fragen aus der Geometrie richtig. Gar nur 35 Prozent konnten die Texte korrekt vom Hebräischen ins Englische übersetzen: „Wir haben geglaubt, dass die Studenten mit einem Wissen zu uns kommen, das sie für die Hochschule befähigt, aber dies war eine falsche Annahme. Über 60 Prozent von ihnen haben Schwierigkeiten, die geometrischen Grundlagen zu verstehen. Die Ahnungslosigkeit – auch in Kursen für Fortgeschrittene – ist offenkundig“, stellte der Leiter der Untersuchung, Adrian Biran, fest.

Biran hat das Wissen von 125 Studenten, die meisten im zweiten Semester, untersucht. Die Prüfung beinhaltete unter anderem Fragen aus den Bereichen Algebra, Geometrie, Trigonometrie und „technisches Englisch“. Die Teilnehmer hatten auch große Schwierigkeiten, die Begriffe ins technische Englisch zu übersetzen. Nur 34 Prozent der Befragten konnten etwas mit dem Begriff „rechtwinklig“ anfangen, während 52% die Bedeutung des Wortes „Ungleichung“ kannte.

„Studenten sind die Ingenieure von morgen.“

Zudem wussten 37 Prozent der Teilnehmer nicht wie man das Wort „savit“ (Winkel) übersetzt. Sogar 56 Prozent irrten sich bei dem Wort „mischva’a“ (Gleichung). 81 Prozent übersetzten das Wort für „Multiplikation“ falsch und knapp 90 Prozent hatten Schwierigkeiten mit dem Wort „Kosinus“. Insgesamt ein Drittel der Studenten kannte nicht die arithmetischen Rundungsregeln, ein Viertel konnte die Zahl 3,14 nicht als Pi definieren. „Das Technion ist nicht verantwortlich für das dürftige Wissen der Studenten“, meint Biran. „Sie sollten diese Dinge in der Oberstufe lernen. Die Studenten sind unsere Ingenieure von morgen. Ich habe die Befürchtung, dass wir nicht sorgfältig genug in der Auswahl unserer zukünftigen Studenten sind.“

Der 80-jährige Biran hat selbst 35 Jahre am „Technion“ gelehrt. In den vergangenen zehn Jahren, so der ehemalige Dozent, habe der Wissens-Standard der Studenten erheblich nachgelassen: „Ich habe die Stufen beibehalten, die ich über die Jahre hin gelehrt habe. Vor 30 Jahren lag der Durchschnitt um die 90 Punkte, heute liegt der Durchschnitt bei 60 bis 65 Punkten. Das Problem liegt nicht nur in den Einführungskursen, sondern auch in den fortführenden. Die Studenten verstehen nicht, worin sie unterrichtet werden.“

„Viele sind unfähig, technische beziehungsweise wissenschaftliche Texte auf Englisch zu lesen und können deswegen nicht die Bücher benutzen, die sie brauchen“, bilanziert Biran. „Das ist katastrophal. Es gab Studenten in den abschließenden Semestern, die Fehler gemacht haben, weil sie die englischen Texte nicht verstanden haben.“

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