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Studenten-Konferenz: Keine Lösung im Nahostkonflikt

TEL AVIV (inn) - Auch die von Studenten initiierte internationale Friedenskonferenz in Tel Aviv hat keine mögliche Lösung für den Nahostkonflikt erbracht. Das fünftägige Projekt basierte auf der "arabischen Friedensinitiative" und fand am Donnerstag seinen Abschluss.

Zwar gelang es den 48 Teilnehmern der „Nahost-Studenten-Konferenz“ sich bereits nach wenigen Stunden auf die Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Schalits zu einigen. Doch blieben andere Streitpunkte offen und der arabisch-israelische Konflikt ungelöst, meldet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Für das internationale Projekt der Universität Tel Aviv reisten Studenten aus 16 verschiedenen Ländern an. Darunter waren der Libanon, Bahrain, Jordanien, Indien, einige europäische Länder. Auch Palästinenser waren vertreten. Die Teilnehmer waren in fünf Delegationen unterteilt: Israel, Palästina, Ägypten, Syrien und International. In den Gruppen sollten sie die Interessen der ihnen zugewiesenen Nation in Friedensverhandlungen vertreten.

Die Schwierigkeiten des fünftägigen Projekts stellten sich mit der Mitteilung über ein angebliches Selbstmordattentat in Tel Aviv ein. Diese trieb die israelischen Abgeordneten in heftige Debatten mit den restlichen vier Delegationen. Als Israel einwilligte, Teile von Jerusalem freizugeben und die arabische und internationale Delegation zustimmte, palästinensische Flüchtlinge einzubürgern, verweigerte die palästinensische Delegation jegliche Einwilligung. Dies führte unter anderem dazu, dass die Arabische Liga den Palästinensern die Einstellung aller Hilfeleistungen androhte, wenn diese nicht dem Abkommen zustimmen. Das palästinensische Team zeigte sich allerdings weiterhin kompromisslos in der Annahme, dass die Drohung nur eine Täuschung sei.

Vollständige Einigung vorerst nicht möglich

Schließlich beschlossen die Parteien, dass „die Zeit für eine vollständige Einigung noch nicht gekommen ist“ und entschieden sich für ein „Fünf-Jahre-Memorandum“, welches die Fragen über Jerusalem, dauerhafte Grenzen und palästinensische Flüchtlinge zunächst umgeht. Dennoch willigte die israelische Delegation in die Anerkennung einer „Fatah-Hamas-Regierung“ in Gaza und dem Westjordanland ein. Eine schrittweise Aufhebung der Straßensperrungen wolle Israel ebenfalls veranlassen, sofern die Hamas abrüste und ein totaler Waffenstillstand geschlossen werde.

Die Organisatoren des Projekts hatten die Initiative bereits sechs Monate im Voraus im Rahmen ihrer Mitgliedschaft bei „StandWithUs“ geplant, einer in Los Angeles ansässigen israelischen Interessengruppe. Grundlage des Projektes bildete die „arabische Friedensinitiative“. Diese war auf dem Gipfel der Arabischen Liga in Beirut von 2002 auf den Weg gebracht worden. Sie sieht vor, dass sich Israel auf die Grenzen von 1967 zurückzieht und eine „angemessene Lösung“ für palästinensische Flüchtlinge vorsieht. Im Gegenzug bietet sie normale Beziehungen mit den arabischen Staaten an.

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