Stromversorgung im Gazastreifen teilweise unterbrochen

GAZA (inn) - In einem Teil des Gazastreifens ist in der Nacht zum Montag die Stromversorgung zusammengebrochen. Zuvor hatte die Hamas die Betreiber eines wichtigen Kraftwerks aufgefordert, seine Produktion einzuschränken. Anlass war die Abriegelung des Gazastreifens und die dadurch ausgelöste Knappheit der Treibstoffvorräte.

Hamas-Vertreter machten Israel für den Energiemangel verantwortlich. Doch aus Israel verlautete, es liefere 75 Prozent des Strombedarfs im Gazastreifen. Weitere 5 Prozent kämen aus Ägypten. Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, sind der Süden und das Zentrum des palästinensischen Gebiets nicht von dem Stromausfall betroffen.

„Hamas bläht Krise auf“

„Es gibt gewiss einen Mangel an Treibstoff“, sagte ein Vertreter der israelischen Sicherheitskräfte. „Nichtsdestotrotz ist klar, dass die Hamas die Krise für ihre Bedürfnisse aufbläht, um aus dem Bild von der Dunkelheit in Gaza einen Vorteil für ihre Öffentlichkeitsarbeit in der arabischen Welt und der internationalen Gemeinschaft zu ziehen.“

Vier Stunden nach dem Stromausfall teilte die Hamas mit, fünf Patienten seien gestorben, weil es in den Krankenhäusern keine Elektrizität gebe.

Der Hamas-Führer Chaled Mascha´al (Damaskus) bat arabische Führer und auch seinen Rivalen von der Fatah, Mahmud Abbas, um Unterstützung. „All ihr arabischen Führer, übt echten Druck aus, um dieses zionistische Verbrechen zu stoppen“, sagte er bei einem Live-Interview im Nachrichtensender „Al-Dschasira“. „Übernehmt eure Rolle und Verantwortung. Wir fordern euch nicht auf, einen Militärschlag gegen Israel auszuführen. Doch steht uns bei mit Stolz und Ehre.“ Er habe in dieser Sache Kontakt zu mehreren arabischen Ländern aufgenommen, darunter auch Ägypten und Saudi-Arabien.

Israels Verteidigungsminister Ehud Barak hatte am Donnerstag angeordnet, die Grenzübergänge zum Gazastreifen zu schließen. Anlass war ein deutlicher Anstieg der palästinensischen Raketenangriffe auf israelisches Gebiet in den Tagen zuvor.

Iran bietet Notsitzung in Teheran an

Unterdessen bot der Iran an, eine Notkonferenz zu den israelischen Aktionen im Gazastreifen zu beherbergen. Das Land sei bereit für eine Sitzung der „Organisation der Islamischen Konferenz“ (OIC) in Teheran, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Mohammad-Ali Hosseini. Auch werde der Iran mit Vertretern der höchsten Ebene an einem solchen Treffen teilnehmen, wenn es an einem anderen Ort stattfinde. Er kritisierte, dass internationale Körperschaften sofort ihre Stimme erhöben, um gegen andere Vorfälle zu protestieren. Wenn es um Israel gehe, schwiegen sie hingegen.

Präsident Mahmud Ahmadinedschad und auch Außenminister Manuchehr Mottaki haben zu einer OIC-Konferenz aufgerufen, um alle „Gräueltaten“ im Gazastreifen zu beenden.

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