Die Hamas hatte am Wochenende muslimische Pilger aufgehalten und teilweise geschlagen, die über den Rafah-Grenzübergang den Gazastreifen verlassen wollten. Ägypten hatte die Grenze für mehrere Tage geöffnet. Fajjad äußerte sein Bedauern über das Leid der Pilger. Er werde ihnen auf jede mögliche Weise helfen, fügte er laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ hinzu.
Der Minister für Soziales, Mahmud al-Habasch, sagte, Ägypten habe den Übergang in Abstimmung mit der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) geöffnet. Hamas-Vertreter hätten ihre Seite der Grenze jedoch geschlossen gehalten. Sie verlangten, dass auch die Genehmigungen der Regierung im Gazastreifen anerkannt würden.
Der Sprecher des Innenministeriums in Gaza, Ihab al-Gusein, wies diese Darstellung zurück: „Die Regierung hat sich sehr bemüht, die diesjährige Hadsch (Pilgerfahrt) von politischen Disputen fernzuhalten.“ Die Regierung in Ramallah habe ihre Bemühungen jedoch behindert. Ägypten habe die Hamas nicht über die Öffnung der Grenze informiert. Auch Pilger aus Gaza, die in Ramallah registriert worden seien, hätten erst kürzlich ihre Visa erhalten.
Saudischer Minister: „Alle Palästinenser sind willkommen“
Unterdessen teilte Saudi-Arabien mit, dass die Palästinenser ihre Pilgerfahrt notfalls auch nach dem dafür vorgesehenen Zeitpunkt machen könnten. „Wir hoffen, dass palästinensische Pilger diese islamische Pflicht ausführen können“, sagte der Innenminister, Prinz Najef. „Und das liegt an den palästinensischen Behörden. Wir jedenfalls heißen sie jederzeit willkommen. Selbst wenn sie nicht bis zum achten Tag eintreffen, werden wir sie empfangen.“ Damit bezog er sich auf den morgigen Samstag, den achten Tag des aktuellen islamischen Monats. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.
Der saudische Minister fügte an: „Für uns ist es nicht von Belang, ob sie zur Hamas oder einer anderen Gruppe gehören. Wir sehen die palästinensischen Pilger als Muslime an, egal, was ihre politische Ansicht ist.“ Saudi-Arabien hat nach eigenen Angaben den Palästinensern Visa gewährt, die sich über die PA hatten registrieren lassen. Diese wird von der Fatah geführt. Jeder Muslim, der körperlich dazu in der Lage ist, sollte einmal in seinem Leben Mekka besuchen.
Seitdem die Hamas im Juni 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen übernahm, gibt es in den Palästinensergebieten zwei Regierungen. Sie erkennen sich gegenseitig nicht an.