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Streit um Bibel-Quiz wegen messianisch-jüdischer Teilnehmerin

JERUSALEM (inn) - Anlässlich der Feierlichkeiten zum 60. Unabhängigkeitstag soll am Donnerstag das bekannte Bibel-Quiz in Israel stattfinden. Die beiden Oberrabbiner Israels haben dazu aufgerufen, das Quiz abzusagen, falls ein 16-jähriges Mädchen nicht ihre Teilnahme zurückzieht. Sie glaubt an Jesus als den Messias.

Die 16-jährige Bat-El Levi aus Be´er Scheva will eigentlich am Donnerstag mit drei weiteren jüdischen Jugendlichen am großen Bibel-Quiz teilnehmen. Die orthodox-jüdische Organisation „Yad Le’Achim“, die sich gegen christliche Missionierung einsetzt, hatte entdeckt, dass Levi einer messianisch-jüdischen Gemeinde angehört. Daraufhin verständigten sie das Oberrabbinat und andere religiöse Führer im Land. Rabbi Schlomo Aviner, eine führende religiöse Persönlichkeit, rief zu einem Boykott des Quiz auf, falls die messianische Jüdin nicht aus dem Wettbewerb ausgeschlossen würde. Eine Gruppe jüdischer Aktivisten demonstrierte in Dimona, als sich die Teilnehmer des Quiz dort zu Proben trafen.

Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, riefen die beiden Oberrabbiner Israels, Schlomo Amar und Jona Metzger, die israelische Bildungsministerin Juli Tamir am Dienstag dazu auf, das Quiz abzusagen. „Wenn man sie ins Finale des Internationalen Bibel-Quiz für die jüdische Jugend bringt, ist das eine Übertretung der Halacha (jüdisches Gesetz) und eine Verfälschung des eigentlichen Sinns und des Wesens dieses Wettbewerbs“, schrieben sie in einem Brief an Tamir. „Das israelische Oberrabbinat protestiert energisch gegen die Teilnahme dieser Vertreterin. Die Teilnehmer des Bibel-Quiz waren immer Juden, die an die Torah glauben, die uns Moses gegeben hat. Sollte das Mädchen nicht disqualifiziert werden, werden wir zum Abbruch des Quiz aufrufen.“ Es sei „inakzeptabel“, dass jemand, der sich selbst aus dem Judentum ausgeschlossen habe, an dem Quiz teilnehme, schrieben die Rabbiner weiter.

Eine Sprecherin Tamirs erklärte, die Ministerin habe nicht vor, das Quiz abzusagen oder Levi zu bitten, ihre Teilnahme zurückzuziehen. „Es ist schade, dass wir zum 60. Jubiläum des Staates mit solchen Dingen zu tun haben. Das sollte eine Zeit des Feierns sein und nicht des Streits. Bei dem Quiz geht es darum, das Bibel-Wissen der Teilnehmer zu prüfen, und nicht, ihren Glauben zu hinterfragen.“ Die Sprecherin fügte hinzu, das Bildungsministerium habe geprüft, ob Levi jüdisch im Sinne der staatlichen Kriterien sei. Da dies zutreffe, sei das Ministerium mit ihrer Teilnahme einverstanden.

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