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Streit um anti-israelische Haltungen an Universitäten

OTTAWA / CARLETON / SAO PAOLO (inn) - In Kanada sind zwei Universitäten in die Schlagzeilen geraten, die ein Anti-Israel-Plakat von ihrem Campus verbannt haben. Auch eine brasilianische Universität sieht sich Kritik ausgesetzt, nachdem sie während des Gaza-Kriegs ein Austauschprogramm mit einer israelischen Universität beschlossen hat.

Das Poster, das von den kanadischen Universitäten in Ottawa und Carleton verboten wurde, zeigt, wie ein israelischer Hubschrauber eine Rakete auf ein kleines Kind feuert, das einen Schulranzen trägt und einen Teddybären in der Hand hält. Das Plakat sollte auf dem Campus für die „Woche der Israelischen Apartheid“ werben, in der eine Reihe israelkritischer Veranstaltungen durchgeführt werden. Die Reihe besteht bereits seit 2005 und breitete sich von Toronto auf weitere Universitäten Kanadas aus. Diese findet jedes Jahr im Frühjahr statt.

Ein Sprecher der Universität Ottawa sagte zur Begründung des Verbots: „Alle erlaubten Poster müssen eine Kultur auf dem Campus gewährleisten, in der die Menschenrechte für alle Mitglieder der Gemeinschaft gelten.“ Der Fall wurde in den kanadischen Medien kontrovers diskutiert. Ein Student der Universität etwa erklärte gegenüber der Tageszeitung „Ha´aretz“, dass das Verbot eine „eklatante Verletzung der freien Meinungsäußerung“ darstelle. Frank Dimant, Vizepräsident der „B’nai Brith Canada“, die sich sowohl in Kanada als auch international für die Rechte der jüdischen Gemeinschaft starkmacht, lobte das Handeln der Universitäten. Er forderte diese zudem auf, solche „Hass-Feste“ wie die „Woche der Israelischen Apartheid“ gänzlich zu verbieten.

„Israel sollte wie das Apartheid-Regime in Südafrika behandelt werden“

Auch in Brasilien kam es unterdessen zu Auseinandersetzungen. Ein Vertreter der Brasilianischen Universität hatte während des Gaza-Krieges ein Kooperations-Abkommen mit der Israelischen Universität in Tel Aviv geschlossen. Valter Pomar, Sekretär für ausländische Angelegenheiten der regierenden PT-Partei, kritisierte das Vorgehen. „Jetzt ist nicht die Zeit für solche Abkommen. Es wäre angebracht, der israelischen Regierung die gleiche Behandlung zukommen zu lassen, wie sie der Apartheid-Regierung in Südafrika zuteil wurde“, sagte er laut „Ha´aretz“. Vergangene Woche hatte Pomar eine öffentliche Forderung seiner Partei mitunterzeichnet, nach welcher Israel als „Terrorstaat“ eingestuft werden sollte. Zudem wurde das israelische Vorgehen während der Operation „Gegossenes Blei“ darin mit dem Blitzkrieg der Nationalsozialisten verglichen.

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