LONDON (inn) – Großbritannien will seine Hilfe für die Palästinenser nicht einstellen, obwohl eine Mehrheit bei den Parlamentswahlen die radikal-islamische Hamas gewählt hatte. Der britische Außenminister Jack Straw warnte jedoch zugleich davor, dass das Geld für Terror benutzt werde.
„Keiner von uns hat ein Interesse daran, das palästinensische Volk dafür zu bestrafen, dass sie die ‚falsche‘ Antwort bei den Wahlen gegeben hat“, sagte Straw laut einem Bericht der „Jerusalem Post“ am Dienstag. „Das waren freie und gerechte Wahlen, und wir müssen die Entscheidung des palästinensischen Volkes respektieren“, fügte er hinzu.
„Gleichzeitig können wir die Hamas nicht belohnen, wenn sie weiter aktiv Terrorismus und Gewalt unterstützt. Hilfe, die bereits gezahlt wurde, wird weiter gezahlt. Nun ist die Hamas am Zug. Wir erwarten nicht, dass sie sich auf den Kopf stellt und über Nacht von jeder Position abrückt, die sie zuvor eingenommen hatte. Wir erwarten von ihr jedoch klare Anzeichen darüber, in welche Richtung sie gehen will.“
Das so genannte Nahost-Quartett, bestehend USA, EU, UNO und Russland, drängt Israelis und Palästinenser derweil zurück an den Verhandlungstisch. Vergangene Woche versprach das Quartett, die Hilfe an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) unter Mahmud Abbas zu zahlen. Die Vertreter warnten jedoch zugleich davor, dass das Geld – rund eine Milliarde US-Dollar – nicht gezahlt würde, wenn die Hamas nicht von Gewalt Abstand nehme und Israel anerkenne.