Wie die israelische Zeitung „Jerusalem Post“ berichtet, verlief die Gerichtssitzung emotional. Der Vater Ascher Palmers, Michael Palmer, habe erklärt, wie er eines Tages nach Hause kam und dort „Aschers Leiche auf einer Trage sah, eingewickelt in einem Tallit (jüdischer Gebetsmantel), darauf eine kleine Kiste, in der Jonathans Leiche war“. Ascher Palmer hinterließ seine damals im fünften Monat schwangere Ehefrau, das Mädchen kam Ende Januar 2012 zur Welt (Israelnetz berichtete).
Der Vater erklärte, wie schwierig es für ihn sei, über den Vorfall zu reden, „während der Mörder hier im Gerichtssaal sitzt“. Dem Zeitungsbericht zufolge erschien Arjeh „unerwartet gelassen“ vor Gericht, er habe mitunter mit seinen Befürwortern gescherzt. Als Michael Ascher jedoch von seinem Verlust gesprochen habe, sei er rot angelaufen, angespannt geworden und habe Tränen verdrückt.
Dem israelischen Militär zufolge warfen Arjeh und sein Komplize Ali Sadeeh absichtlich einen Stein aus einem fahrenden Taxi auf die Frontscheibe von Palmers Auto. Der Fahrer verlor die Kontrolle über seinen Wagen, er überschlug sich. Der Vorfall auf der Route 60 bei Kirijat Arba nahe Hebron am 23. September 2011 hatte zunächst den Anschein eines Unfalls, die Untersuchungen ließen dann aber auf eine absichtliche Tötung schließen. Zu diesem Ergebnis kam auch das Militärgericht.
Die Anklage legte dar, dass Arjeh bislang kein Bedauern zum Ausdruck gebracht habe. Zudem habe er versucht, seine Rolle in dem Verbrechen zu kaschieren. In der Folge habe er weitere Angriffe verübt. Dem Anwalt der Familie Ascher zufolge ist Arjeh der Anführer einer Bande, die diese Angriffsmethode gegen Juden nutzt. Der Palästinenser habe zuvor schon mehrere Angriffe dieser Art ausgeführt. Der Prozess um seinen Komplizen Sadeeh ist noch nicht abgeschlossen.