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Stichwahlen: Likud verliert mehrere Städte

JERUSALEM (inn) – In 44 israelischen Städten und Ortschaften hat am Dienstag die zweite Runde der Kommunalwahlen stattgefunden. Dabei konnte die National-Religiöse Partei NRP (Mafdal) zum ersten Mal seit Jahren einen Erfolg verbuchen.

In Safed und in Tirat HaKarmel besiegten die Mafdal-Kandidaten bei der Stichwahl die jeweils amtierenden Bürgermeister.

Der rechtsgerichtete Likud-Block von Premierminister Ariel Scharon verlor in vier wichtigen Städten seine Spitzenposition. In Aschkelon und Kiriat Gat (östlich von Aschkelon) unterlagen die Likud-Bürgermeister parteilosen Kandidaten, in Jeruham (südöstlich von Be´er Scheva) einem Vertreter der linksgerichteten Arbeitspartei (Avoda). Auch das bisherige Stadtoberhaupt in Safed ist Mitglied des Likud. In fünf weiteren Ortschaften müssen die Likud-Vertreter ihren Spitzenplatz im Rathaus ebenfalls räumen.

Der Interimsvorsitzende der Avoda, Schimon Peres, wertete dieses Ergebnis als Erfolg für seine Partei: „Der große Sieg der Arbeitspartei ist ein Ausdruck des Mißtrauens gegenüber der Politik der Likud-Regierung in der Öffentlichkeit“, sagte der ehemalige Außenminister am Mittwoch. „Die Ergebnisse beweisen, daß die Avoda lebt und atmet und die einzige Alternative für die Herrschaft des Likud darstellt. Auch die Wende, die 1977 zum Aufstieg des Likud in die Regierung führte, begann auf kommunaler Ebene.“

Fast die Hälfte der von der Stichwahl betroffenen Orte ist arabisch. In Dschulis in Westgaliläa nahmen die Bürger diesmal an der Wahl teil. Beim ersten Durchgang vor zwei Wochen hatten sie die Wahl boykottiert. Die Drusen protestierten damit gegen den Beschluß des Innenministeriums, Dschulis mit vier weiteren arabischen Ortschaften zu einer Verwaltungseinheit zusammenzufügen.

Auch in der zweiten Runde war die Wahlbeteiligung mit etwas über 40 Prozent sehr niedrig. Die höchste Beteiligung konnte mit 70 Prozent in Jeruha verzeichnet werden.

Eine Stichwahl ist in Israel nötig, wenn keiner der Kandidaten mindestens 40 Prozent der Stimmen erhält. Die Ergebnisse sind noch nicht endgültig, weil die Stimmen der Soldaten noch ausgezählt werden müssen.

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