PARIS (inn) – Französische Staatsanwälte haben am Dienstag eine Untersuchung begonnen, welche die Überweisung von 11,5 Millionen US-Dollar durch PLO-Chef Jasser Arafat an seine Frau Suha klären soll. Palästinensische Politiker beklagen, Arafat könne frei über öffentliche Gelder verfügen und habe dabei keine Kontrollinstanz über sich.
Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, prüfen die Anwälte Überweisungen, die zwischen Juli 2002 und Juli 2003 von einem Schweizer Konto auf zwei Konten von Suha Arafat in Paris getätigt worden sind. Im vergangenen Oktober gaben die Bank von Frankreich und ein Regierungsorgan zur Untersuchung von Geldwäsche entsprechende Informationen heraus.
Die Anwälte sagten, es sei noch unklar, ob es zu weiteren Untersuchungen kommt. Suha Arafat selbst war bisher zu keiner Stellungnahme bereit.
Mitglieder des palästinensischen Legislativrates klagen an, Arafat überweise Geld der Palästinensischen Autonomiebehörde an seine Frau, die in Paris ein luxuriöses Leben führe. Eine palästinensische Untersuchung dazu habe es bisher noch nicht gegeben.
Ein Mitglied des Rates sagte: „Diese neue Untersuchung wird eine Menge Fragen aufwerfen. Wenn die französische Untersuchung zeigt, daß dort etwas falsch läuft oder öffentliche Gelder veruntreut wurden, wird sich der Legislativrat damit beschäftigen.“