LOS ANGELES (inn) – Der amerikanische Star-Regisseur Steven Spielberg hat mit der Produktion eines Films über den Anschlag auf die israelischen Olympioniken im Jahre 1972 in München begonnen. Ab Juni wird auch in München gedreht.
Wie die Kino-Fachzeitschrift „Hollywood Reporter“ berichtet, soll der Film am 23. Dezember in die Kinos kommen. Spielberg behandelt darin das Attentat bei den Olympischen Spielen, bei denen acht Palästinenser elf israelische Sportler und Betreuer als Geiseln nahmen und sie nach einer missglückten Befreiungsaktion töteten.
Die Dreharbeiten sollten bereits im vergangenen Jahr beginnen, doch brach Spielberg die Arbeiten aus Angst vor Terror-Anschlägen ab. Bislang drangen wenig Informationen über das Projekt nach außen, das den Titel „Vengeance“ („Rache“) tragen soll.
Für die Hauptrolle wurde Ben Kingsley verpflichtet, der bereits in „Schindlers Liste“ als Jitzhak Stern für Spielberg vor der Kamera stand. Er soll in „Venegance“ die Rolle des israelischen Geheimdienst-Chefs übernehmen.
Als weiterer Hauptdarsteller ist Eric Bana engagiert, der zuletzt in Wolfgang Petersens Epos „Troja“ als Heeresführer Hector zu sehen war. Auch Daniel Craig („Tomb Raider“, „Road to Perdition“) wird eine Hauptrolle übernehmen.
Das Drehbuch schrieben Tony Kushner und Eric Roth. Roth wurde vor allem bekannt als Autor der Filme „Forrest Gump“, „Der Pferdeflüsterer“ und „Ali“.
Spielbergs Film, der von „Universal Pictures“ und „DreamWorks“ koproduziert wird, wird das dramatische Geschehen des Münchner Massakers weiterverfolgen: der Zuschauer erfährt etwas über die anschließende Jagd der Mossad-Agenten nach den überlebenden drei Terroristen. Zwei von ihnen wurden gefasst, der dritte tauchte in Afrika unter.
Der letzte Film zum Olympia-Attentat stammt von Arthur Cohn und trägt den Titel „Ein Tag im September“. Die Dokumentation ist aus dem Jahre 2000 und wurde mit einem Oscar ausgezeichnet. Der andere Film zum Thema ist „21 Hours at Munich“ von 1976.
Ein mit Maschinenpistolen und Handgranaten bewaffnetes Kommando des PLO-Geheimbundes „Schwarzer September“ hatte am 5. September gegen 4:30 Uhr das israelische Mannschaftsquartier im Olympischen Dorf überfallen und elf Sportler als Geiseln genommen – andere entkamen. Sie verlangten die Freilassung von 200 Gesinnungsgenossen aus israelischer Haft.