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Spekulationen zu israelischem Flugeinsatz über Syrien

DAMASKUS (inn) - Die Spekulationen über die Gründe des nächtlichen Überfluges israelischer Kampfflugzeuge über Syrien vergangene Woche gehen weiter. Syrien beschwerte sich derweil offiziell bei den Vereinten Nationen.

Die "New York Times" berichtete am Dienstag unter Berufung auf Vertreter der amerikanischen Regierung, die israelischen Kampfjets wollten beim Überflug am Donnerstag, 6. September mögliche Nuklearanlagen fotografieren. Diese könnten mit Material aus Nordkorea beliefert worden sein, vermutet Israel laut dem Bericht.

Die Israelis glaubten demnach, dass Nordkorea Syrien und Iran Nuklearmaterial verkauft habe.
Nordkorea verurteilte den israelischen Überflug. "Das ist eine sehr gefährliche Provokation", sagte ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums laut einem Bericht der Koreanischen Zentralen Nachrichtenagentur. Israel habe Syriens Hoheit verletzt und den Frieden der Region gefährdet. Die Demokratische Volksrepublik Korea unterstütze Syrien und solidarisiere sich mit dem syrischen Volk, hieß es weiter. Am Dienstag übersandte der koreanische Machthaber Kim Jong-il seine Grüße an den syrischen Präsidenten Baschar Assad, der an diesem Tag seinen 42. Geburtstag feierte.

CNN berichtete am Dienstag, Israel habe durch die Aktion Waffen zerstören wollen, die an die radikal-islamische Hisbollah geliefert werden sollten. Chef-Korrespondentin Christiane Amanpour berief sich auf Quellen aus den USA und Israel, die gesagt hätten, der "Angriff" habe ein "großes Loch in der Wüste" hinterlassen. Zudem sei Israel angeblich "sehr froh über die erfolgreiche Operation".

Die israelische Regierung hält sich weiter bedeckt und gibt keine Stellungnahme zu dem Vorfall ab. Bei dem nächtlichen Überflug war kein Schaden auf syrischem Gebiet entstanden.

Der syrische Botschafter vor den Vereinten Nationen, Baschar al-Jaafari, sagte am Mittwoch, dass sich Damaskus eine angemessene Reaktion vorbehalte, Art und Zeitpunkt stünden jedoch noch nicht fest. "Die syrische Antwort kommt noch", sagte al-Jaafari in einem Interview mit dem Fernsehsender BBC. Er habe zwei Briefe an den UN-Generalsekretär und an den Vorsitzenden des Sicherheitsrates geschrieben, so Al-Jaafari. Darin klagt er an, dass Israel gegen das Abkommen von 1974 über einen Rückzug Israels aus Syrien verstoßen habe. Israel sei in den syrischen Luftraum eingebrochen und habe Munition abgeworfen, lauten die Vorwürfe des Syrers. Es seien jedoch keine israelischen Truppen auf syrischem Boden gelandet, fügte er hinzu. Derartige Gerüchte sollten dazu beitragen, die israelische Armee als so fähig darzustellen, dass sie Soldaten überall hinbringen könne, wo immer sie wolle.

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