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Sommerzeit bis Ende Oktober verlängert

JERUSALEM (inn) – Tauziehen beendet: Die Sommerzeit in Israel endet ab diesem Jahr mit dem letzten Sonntag im Oktober, also drei Wochen später als bisher. Das hat die Knessetvollversammlung am Montag in zweiter und dritter Lesung entschieden.
Auch die Turmuhr in Jaffa wird nun am letzten Sonntag im Oktober um 2 Uhr um eine Stunde zurückgestellt.

Für die Verlängerung der Sommerzeit stimmten 73 Abgeordnete, 17 lehnten den Antrag ab. Innenminister Gideon Sa‘ar begrüßte die Entscheidung: „Das Volk Israel kann mehr lächeln, denn mehr Licht ist mehr Freude“, sagte er laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. „Die Knessetvollversammlung hat mit großer Mehrheit für das Interesse der Bürger des Staates Israel gestimmt. Die neue Sommerzeit ist die Botschaft, auf die Israels Bürger jahrelang gewartet haben.“ Der Likud-Politiker zitierte aus dem biblischen Buch Prediger (Kapitel 11,7): „Es ist das Licht süß, und den Augen lieblich, die Sonne zu sehen.“
Ein Ausschuss hatte internationale Studien und israelische Positionspapiere untersucht. Die Mitglieder berieten sich auch mit Experten, Vertretern der Öffentlichkeit, religiösen Funktionären und Rabbinern. Nach Einschätzung des Komitees wird die israelische Wirtschaft durch die längere Sommerzeit 300 Millionen Schekel (64 Millionen Euro) einsparen.
Der Vorsitzende des Ausschusses, Schmuel Abuav, stellte fest: „Der Mensch ist von seiner Natur an Tätigkeiten in den Stunden des Lichtes und an Ruhe in den Stunden der Dunkelheit angepasst. Deshalb wird eine zusätzliche Stunde Licht zum Gefühl der Sicherheit und des Schutzes für Eltern und Kinder beitragen, zum Wohlbefinden der Bürger, zur Wohlfahrt, zur Wachheit. Sie wird die Stimmung und die Lebensqualität beeinflussen.“
Der Abgeordnete Nitzan Horowitz (Meretz) hatte den Schritt bereits 2010 beantragt. „Endlich, nach einem lange währenden Kampf, wurde die Torheit korrigiert, die jahrelang wegen eines unlogischen Zwanges von Seiten der ultra-orthodoxen Parteien fortgesetzt wurde“, kommentierte er das Abstimmungsergebnis. „Die Verlängerung der Sommerzeit hat eine große gesellschaftliche Bedeutung.“ Sie werde die Zahl der Verkehrsunfälle verringern und zum Umweltschutz beitragen.
Ultra-orthodoxe Vertreter hatten im Vorfeld kritisiert, dass der jüdische Versöhnungstag (Jom Kippur) bei einer Verlängerung in die Sommerzeit falle. Dies erschwert nach ihrer Ansicht das Fasten. Der Parlamentarier Uri Maklev (Jahadut HaTorah) bemängelte, dass ein Durcheinander entstehen könne, wenn es um den Beginn des Schabbat gehe.

Hintergrund

Die Sommerzeit beginnt am Freitag vor dem ersten Sonntag im März um 2 Uhr. Über das Ende gab es hingegen in den vergangenen Jahren viele Diskussionen und mehrere Abstimmungen. Erst im November hatte die Knesset die Sommerzeit um elf Tage bis zum ersten Sonntag nach dem 1. Oktober ausgedehnt. Damit reagierten die Politiker auf eine Petition, die 390.000 Bürger unterzeichnet hatten (Israelnetz berichtete). Davor richtete sich das Ende nach dem Jom Kippur und damit nach dem jüdischen Kalender.

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