Das Programm ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Bildungsministerium, den Lehrern, lokalen Behörden und Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Die Schüler können an Sportangeboten, Jugendfreizeiten, Ausflügen, Shows und Abendveranstaltungen teilnehmen, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Zusammen mit den Zeugnissen erhielten die Schüler außerdem Coupons, die sie als Museums-Pässe oder als Tickets für besonderes Shows einlösen können.
„Bildung endet nicht, wenn die Schulglocke klingelt“, sagte Dalit Stauber, Generaldirektorin des Ministeriums. Das Programm zeige, dass das israelische Bildungssystem das ganze Jahr lang Verantwortung für seine Schüler übernehme. „Die Kinder sollen fühlen, dass wir uns um sie kümmern und dass das, was sie im Unterricht lernen, auch für das Leben außerhalb des Klassenzimmers wichtig ist“, erklärte Stauber.
Vor dem Start in die zehnwöchigen Ferien haben die Lehrer im Unterricht bereits Themen wie den richtigen Umgang mit Taschengeld oder sicheres Surfen im Internet behandelt, um auf die schulfreie Zeit vorzubereiten. Außerdem wies das Bildungsministerium die Lehrer an, mit den Schülern nach eigenem Ermessen in Verbindung zu bleiben. Erzieher in Kindergärten seien besonders dazu ermutigt worden, Postkarten zu verschicken.
Freiwillige Helfer des Bildungsministeriums und von NGOs würden außerdem Schülerreisen nach Eilat begleiten, um die Erfahrungen der Teilnehmer „zu maximieren“ und sie vor „riskanten Situationen“ zu bewahren. Weiterhin seien Treffen zwischen arabischen und jüdischen Schülern sowie zwischen säkularen und ultra-orthodoxen Kindern geplant. Am ersten dieser Treffen zwischen Arabern und Juden am Sonntagabend in Abu Gosch bei Jerusalem nahm auch Bildungsminister Schai Piron teil.
„Die Sommerferien sind für unsere Kinder die Zeit, in der sie wachsen, sich entwickeln und eine Pause vom institutionellen Lernen nehmen können“, heißt es in einer Mitteilung der psychologischen Abteilung des Ministeriums. Stattdessen erlaubten die Ferien den Schülern, sich verstärkt im intuitiven und spontanen Lernen zu engagieren. Die Abteilung für psychologische Dienste im Bildungsministerium ist besonders während der Sommerferien Ansprechpartner für Eltern und Kinder und leistet Hilfestellungen.
Die Sommerferien in Israel dauern bis zum 1. September. Für die etwa 700.000 Schüler an weiterführenden Schulen begannen sie schon am 21. Juni. An den Grundschulen des Landes, die in Israel sechs Jahrgänge umfassen, werden 900.000 Kinder unterrichtet.