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Solidarität mit Israel

JERUSALEM (inn) – Das Präsidium des Zentralrates der Juden in Deutschland hat drei Tage lang Israel besucht. Dadurch wollten die höchste Vertretung des Judentums in Deutschland ihre Solidarität mit dem krisengeschüttelten jüdischen Staat Israel bezeugen.

„Wir wollten unseren Gemeinden gerne sagen: Es gibt große Hoffnungen auf Frieden im Nahen Osten“, erklärte Paul Spiegel, der Vorsitzende des Zentralrates, das Ziel der Reise, an der außerdem noch Nathan Kalmanowicz, Charlotte Knobloch, Dr. Dieter Graumann und Dr. Josef Schuster, also fünf der zur Zeit acht Präsidiumsmitglieder, teilnahmen. „Hoffnung ist vorhanden, aber nicht sehr ausgeprägt“, faßte Spiegel seinen Eindruck des dreitägigen Besuches zusammen. Der Anschlag ganz in der Nähe ihres Hotels in Tel Aviv, bei dem der 24jährige Amir Simhon aus Bat Yam von einem Palästinenser erstochen wurde, habe ihnen die Schwierigkeit der Lage vor Augen geführt.

In den Tagen zwischen dem 14. und 16. Juli trafen die Präsidiumsmitglieder mit dem israelischen Staatspräsidenten Moshe Katzav, den Oberrabbinern Israels, Yona Metzger und Shlomo Amar, Kabinettsministern und Knessetmitgliedern, dem Vorsitzenden der Arbeitspartei Shimon Peres und dem Tel Aviver Oberbürgermeister Ron Hulday zum Austausch zusammen.

Als „kleinen Beitrag“, so Spiegel, und „in der Hoffnung, die Not in der Bevölkerung etwas lindern zu können“ betrachte man eine Spende von 250.000 Dollar, die der Zentralrat dem Fond des israelischen Präsidenten gemacht habe.

Spekulationen, der Israelbesuch des Zentralratspräsidiums sei eine Folge von Unstimmigkeiten zwischen den jüdischen Gemeinden in Deutschland und Vertretern Israels, wies Paul Spiegel entschieden als von Medienvertretern erfunden zurück. Die Israelreise sei seit drei Monaten geplant und nicht spontan.

In den israelischen Medien war behauptet worden, zwischen den jüdischen Gemeinden in Deutschland und der Jewish Agency sei es zu Unstimmigkeiten gekommen, weil die Israelis russische Juden, die in den vergangenen Jahren nach Deutschland gekommen sind, zur Einwanderung nach Israel auffordern. „Wir haben nie jüdische Menschen aufgerufen, nach Deutschland zu kommen“, erklärte Paul Spiegel, „aber wenn sie sich aus welchen Gründen auch immer dazu entscheiden, dann ist es unsere Aufgabe, sie zu integrieren.“ „Wenn israelische Vertreter kommen, um für die Aliya zu werben“, erklärte der Zentralratspräsident weiter, „öffnen wir unsere Türen.“

Charlotte Knobloch, Zentralratsvizepräsidentin und Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in München und Oberbayern, verwies in diesem Zusammenhang darauf, daß die Europäische Union ein Programm unterstütze, das Juden aus den GUS-Staaten, die sich nicht in Deutschland integrieren können, die Rückwanderung in das Gebiet der ehemaligen Sowjetunion ermöglicht.

In Deutschland lebt die heute weltweit am schnellsten wachsende jüdische Gemeinde, die mittlerweile zur drittgrößten Europas geworden ist. Die unterschiedlichen Zahlenangaben über die Zuwanderung von Juden nach Deutschland – das US-Magazin Newsweek sprach in der vergangenen Woche von 150.000 – erklärte Spiegel damit, daß nicht alle Einwanderer nach jüdischem Gesetz auch wirklich als jüdisch anerkannt würden. „Wir haben 70.000 Juden aus der ehemaligen Sowjetunion in deutschen jüdischen Gemeinden integriert.“

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