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Soldaten wegen Vergehen während Militäreinsatz in Gaza angeklagt

JERUSALEM (inn) - Die Militärstaatsanwaltschaft hat am Donnerstag Klage gegen zwei israelische Soldaten erhoben. Die beiden sollen während der israelischen Operation "Gegossenes Blei" gegen die Hamas im Gazastreifen einen neunjährigen Palästinenser gezwungen haben, Taschen zu öffnen, weil sie darin Sprengstoff vermuteten.

Der Vorfall soll sich während einer Hausdurchsuchung in Tel al-Hawa ereignet haben, einem wohlhabenden Stadtviertel im Süden von Gaza.

Die Untersuchungen gegen die Armeenangehörigen waren bereits vor Veröffentlichung des sogenannten Goldstone-Berichtes der UN eingeleitet worden, heißt es laut einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Die Armee betonte in einer Stellungnahme, dass die Soldaten während des dreiwöchigen Einsatzes gegen die Hamas strikte Anweisungen gehabt hätten, keine palästinischen Zivilisten bei militärischen Maßnahmen einzusetzen. Der Fall stelle eine Missachtung der militärischen Regeln dar.

Israels Oberster Gerichtshof hatte im Jahr 2005 die Taktik der „Menschlichen Schutzschilde“ verboten. Diese war von der Armee bei der Durchsuchung palästinensischer Häuser während der zweiten sogenannten Intifada angewandt worden.

Dies ist die zweite militärische Untersuchung nach der Operation „Gegossenes Blei“, die zu einer Anklage gegen Armeeangehörige führte. Im ersten Fall war ein Soldat zu sieben Monaten Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil er einem Palästinenser in Gaza die Kreditkarte gestohlen und damit Geld abgehoben hatte.

Bislang hat die Armee rund 150 Untersuchungen nach der Militäroperation eingeleitet.

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