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Soldat beigesetzt – Brandanschlag als Rache

NAZARETH ILLIT (inn) – Unbekannte haben am Donnerstag ein palästinensisches Wohnhaus im Westjordanland angezündet. Fünf Menschen erlitten Verletzungen. Die Brandstifter wollten den ermordeten Soldaten rächen, der Mittwochnacht unter großer Anteilnahme in Nazareth Illit beigesetzt wurde.
Das Denkmal für Terror-Opfer in Nazareth Illit, der Heimatstadt des ermordeten Soldaten Eden Atias

Der Brandanschlag ereignete sich in der Ortschaft Sindschil nordöstlich von Ramallah. Fünf Mitglieder einer palästinensischen Familie wurden mit Rauchvergiftungen in ein Krankenhaus eingeliefert. An dem Gebäude entstand Sachschaden. Ein Graffito an der Haustür übermittelte „Grüße von der Eden-Rache“. Eden Atias ist der Name des Soldaten, der am Mittwoch von einem palästinensischen Jugendlichen erstochen worden war (Israelnetz berichtete). Die israelischen Sicherheitskräfte leiteten laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ eine Untersuchung der Brandstiftung ein.
Am Mittwoch um 23 Uhr nahmen Tausende Menschen an der Beerdigung des 19-jährigen Soldaten teil. Er wurde auf dem Militärfriedhof seiner Heimatstadt Nazareth Illit bestattet. Der Vater des Opfers sitzt derzeit in Haft. Er erschien in Sträflingskleidung mit seinen Aufsehern bei der Beerdigung, schreibt die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Am Morgen war der Wehrdienstleistende in einem Bus auf dem Weg zu seinem Stützpunkt von einem 16-jährigen Palästinenser mit einem Messer getötet worden. Medienberichten zufolge schlief er, als der Attentäter ihn angriff.
Wie der Attentäter im Verhör aussagte, hat er den Angriff aus Rache dafür verübt, dass zwei Cousins von ihm in Israel inhaftiert sind. Muhammed Dschuwadra wurde zu einer dreifachen lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt, nachdem er 2004 zwei Israelis ermordet hatte. Der zweite Palästinenser verbüßt wegen versuchten Mordes zwölf Jahre Haft.

Netanjahu fordert Ende der Hetze

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu sagte infolge des Anschlags, Friede könne nicht eintreten, wenn die palästinensische Hetze kein Ende finde. „Den Mörder umgeben ein Bildungssystem, offizielle Zeitungen der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Moscheen und andere Orte in der palästinensischen Gesellschaft, die voller Hetze sind. Wenn wir echten Frieden wollen, muss die Hetze aufhören.“
Geheimdienstminister Juval Steinitz zeigte sich zuversichtlich, dass die PA „es früher oder später auf Englisch verurteilt, wie sie es oft tut“. Doch die Hetze sei eine Kultur des Hasses geworden, gesponsert von der Regierung und von Präsident Mahmud Abbas. Eine Botschaft, mit der junge Palästinenser täglich in den offiziellen Medien gefüttert würden, laute: „Früher oder später sollte Israel zerstört werden, oder die Juden sollten getötet oder vertrieben werden.“ Steinitz ergänzte: „Diese schreckliche Vorstellung, dass Juden furchtbare Kreaturen seien, ist auch verantwortlich für diesen Terrorakt, während wir über einen Friedensvertrag verhandeln.“ Hetze und Hasskultur seien ein Haupthindernis für den Frieden.
Staatspräsident Schimon Peres sagte: „Ich bin sicher, dass die Regierung und der Staat alles in ihrer Macht Stehende tun werden, um zu verhindern, dass derartige Vorfälle in Zukunft geschehen.“

„Netanjahu muss Verhandlungen abbrechen“

Unterdessen forderten mehrere Likud-Abgeordnete Netanjahu auf, die Verhandlungen mit den Palästinensern auszusetzen. Der stellvertretende Verteidigungsminister Danny Danon merkte an: „Die Gespräche täuschen sowohl die israelische Öffentlichkeit als auch die Araber.“ Auch dürfe Israel keine palästinensischen Häftlinge mehr freilassen. Die stellvertretende Verkehrsministerin Zippi Hotovely sagte: „Wir können nicht weiter miteinander sprechen, während die PA Terror spricht.“
Justizministerin Zippi Livni (HaTnuah) äußerte derweil auf Facebook: „Gewalt wird keine diplomatischen Errungenschaften bringen. Wir werden Terror und Extremismus kompromisslos bekämpfen.“
Beleidsbekundungen kamen vom designierten EU-Botschafter in Israel, Lars Faaborg-Andersen. Der Däne kondolierte der Regierung und der Familie Atias in einem Telefonat mit dem israelischen Außenministerium.

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