Sohn von David Grossmann im Südlibanon getötet

JERUSALEM (inn) – Der Sohn von David Grossman, einem der bekanntesten israelischen Autoren, ist am Samstag im südlichen Libanon ums Leben gekommen. Erst wenige Tage zuvor hatte Grossman mit anderen Schriftstellern ein Ende der Kämpfe gefordert.

Grossmans Sohn Uri war Feldwebel in einer bewaffneten Einheit. Er starb, als die Hisbollah eine Panzerabwehrrakete auf seinen Panzer abschoss, teilte die Armee am Sonntag mit. Uri war 20 Jahre alt. Insgesamt kamen an diesem wohl blutigsten Tag der Kämpfe 24 Soldaten ums Leben.

Mehrere Freunde und Verwandte der Familie fanden sich am Sonntagmorgen im Haus des Schriftstellers in Mevasseret Zion ein, einer Vorstadt Jerusalems. In einer Erklärung beschrieb die Familie Uri als jungen Mann mit sehr ausgeprägtem Sinn für Humor. Nach seinem Ausscheiden aus dem Armeedienst im November wollte er wie sein Vater Theater studieren.

Sein Vater ist bekannt für Romane und politische Essays. Seine Werke wurden in 20 Sprachen übersetzt. Zu bekannten Büchern gehören „Diesen Krieg kann keiner gewinnen“, „Stichwort: Liebe“ und „Das Gedächtnis der Haut“. Er plädiert für eine Versöhnung mit den arabischen Bürgern. Grossman sprach sich jedoch für eine Militäroffensive gegen die Hisbollah aus, als diese am 12. Juli zwei israelische Soldaten entführte und zuvor mehrfach Raketen auf Zivilisten im Norden Israels abfeuerte. „Israel hat eine Gegenoffensive gestartet, und das mit vollem Recht“, sagte der israelische Schriftsteller Mitte Juli in einem Kommentar in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Als die Regierung in Jerusalem vorige Woche eine Ausweitung der Kampfhandlungen beschloss, forderte er am Donnerstag zusammen mit den Schriftstellern Amos Oz and A.B. Yehoshua einen Stopp des Krieges.

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