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Sinai: Zahlreiche Beduinen wollten nach Israel fliehen

KAIRO / JERUSALEM (inn) – Hunderte ägyptische Beduinen haben am Donnerstag versucht, über die Grenze nach Israel zu gelangen. Am Vortag waren bei einer polizeilichen Verfolgungsjagd zwei Beduinen ums Leben gekommen.

Nach dem Vorfall zogen viele Beduinen aus Ärger durch die Straßen und steckten zahlreiche Reifen in Brand. Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es, die beiden Männer seien in einem Fahrzeug ohne Kennzeichen durch einen Checkpoint gefahren. Dabei sei es zu einem Schusswechsel gekommen.

Die Beduinen machten sich auf den Weg zur Grenze, weil sie eine Razzia und eine Verhaftungswelle befürchteten, berichtet die Zeitung „Ha´aretz“ unter Berufung auf Stammesquellen. Die Sicherheitskräfte sahen in dem Bemühen, nach Israel zu kommen, einen Versuch, die ägyptische Regierung zu verärgern.

Im Jahr 1999 war es Beduinen gelungen, illegal die Grenze nach Israel zu überschreiten. Der Anlass waren Unstimmigkeiten mit anderen Stämmen. Sie baten um politisches Asyl, wurden aber nach Ägypten zurückgebracht.

Ägypten macht eine örtliche islamistische Gruppierung für eine Serie von Bombenanschlägen im Sinai verantwortlich. Nach Angaben der Sicherheitskräfte besteht sie aus Beduinen mit militanten Ansichten. Das bislang letzte dieser Attentate wurde vor einem Jahr verübt.

Menschenrechtsgruppen sagen, die Ägypter hätten infolge der Anschläge bis zu 2.500 Menschen festgenommen. Viele von ihnen seien gefoltert worden. Ägypten dementiert dies. Im Januar forderte die internationale Krisengruppe die Ägypter auf, politische und sozio-ökonomische Probleme im Sinai anzugehen, wenn es die Gewalt beenden wolle.

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