JERUSALEM (inn) – Am Dienstagmorgen hat die israelische Armee den jüdischen Siedlungsaußenposten Havat Gilad („Gilads Farm“) in Samaria vollständig geräumt. Soldaten und Polizisten evakuierten rund 20 Einwohner der Ortschaft und zerstörten zahlreiche Gebäude auf dem Gelände des vor einem Jahr gegründeten Ortes.
Anders als bei der Räumung in der vergangenen Woche, bei der sich Tausende Israelis den Soldaten und der Polizei in den Weg gestellt hatten, unternahmen die rund 20 verbliebenen Einwohner am Dienstagmorgen nichts gegen die Räumung von Havat Gilad.
Dennoch kündigten die Israelis an, nach Havat Gilad zurückzukehren. Nach einem Bericht des israelischen Rundfunks hoffen die Einwohner zudem, daß die Räumung der von der Regierung als „illegale Außenposten“ bezeichneten Orte nach dem möglichen Ausscheiden der Arbeitspartei von Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer aus der Regierungskoalition beendet werden könnte. „Fuad“ Ben-Eliezer war von mehreren israelischen Politikern vorgeworfen worden, die Räumung der Siedlungsposten „aus politischen und taktischen Gründen“ angeordnet zu haben. Daraufhin war es zu einer schweren Krise in der Regierung gekommen.
Die Gilad-Farm wurde im vergangenen Jahr in Erinnerung an Gilad Zar gegründet. Er war am 29. Mai 2001 im Alter von 41 Jahren an der Jat-Kreuzung bei Kedumin von palästinensischen Terroristen ermordet worden. An der Stelle des Attentats errichtete sein Vater Moshe, ein Landhändler und Unterstützer zahlreicher Siedlungsprojekte, Havat Gilad -„Gilads Farm“.
Gilad Zar stammte aus Itamar und war Sicherheitschef der Region. Er hinterließ seine Frau und acht Kinder. Am 25. März vergangenen Jahres hatte Gilad Zar ein erstes Attentat von Palästinensern überlebt – er war von drei Kugeln getroffen worden.
