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Siedlerführer: „Notfalls Leben opfern gegen den Rückzug“

GAZA (inn) – Mehr als 500 Menschen wollen nach Gusch Katif ziehen oder den Wohnort auf ihrem Personalausweis ändern, um ihre Solidarität mit den jüdischen Bewohnern des Gazastreifens auszudrücken. Der Siedlerführer Pinhas Wallerstein hat die Gegner des Rückzugsplanes dazu aufgerufen, notfalls ihr Leben zu geben, um die Evakuierung zu verhindern.

Arjeh Jitzhaki aus Kfar Jam sagte gegenüber dem Nachrichtendienst „Arutz Scheva“, dass die Gegner des Rückzugsplanes eigens eine neue Organisation namens „Kelah“ gegründet hätten. Sie kümmert sich um die Menschen, die aus Protest in den Gazastreifen ziehen. Der Name „Kelah“ leitet sich ab von dem Wort „Selah“, welches für die Initialen der Behörde für den Trennungsplan steht; sie ist zuständig für die Vertreibung der Juden aus den Siedlungen im Gazastreifen und dem nördlichen Westjordanland. Kelah ist das Akronym für „Aufnahme in die Gaza-Region“.

Mehr als 500 Jugendliche haben den Geburtsort in ihrem Personalausweis ändern lassen. Demnach leben sie von nun an im Gazastreifen, berichtet die „Jerusalem Post“.

Der Siedlerführer Pinhas Wallerstein schreibt in einem Brief an die Widerständler: „Die Gegner des Rückzugsplanes von Premierminister Ariel Scharon müssen bereit sein, im Widerstand gegen die Evakuierung ihr Leben zu geben“. Er werde nie die Anordnung geben, die Hand gegen Soldaten zu erheben, so Wallerstein. „Wenn (die Armee) Gaza zur geschlossenen Militärzone erklärt, werden wir uns nicht mit den Soldaten anlegen, um hinein zu gelangen, aber wir werden mit Sicherheit dorthin kommen, auch wenn das heißt, durch palästinensische Orte zu gehen und sein Leben zu riskieren.“ Er fügte hinzu: „Historisch gesehen waren wir oft herausgefordert, unser Leben zu riskieren, um das Land Israel zu beschützen.“

Wallenstein, der Mitglied des Siedlerrates von Jescha (Judäa, Samaria und Gazastreifen) ist, ist davon überzeugt, dass Tausende Widerständler bereit seien, ins Gefängnis zu gehen. In seinem Brief deutet Wallerstein auf mögliche Aktionen hin, dazu gehörten das Blockieren der Hauptstraßen, Niederreißen von Zäunen und Betreten gesperrter Militärzonen. Außerdem sollten sich alle Beteiligten darauf vorbereiten, ins Gefängnis gebracht zu werden.

„Wir werden kämpfen mit aller Kraft, die wir haben“, kündigte auch Itamar Ben-Gvir an, Aktivist der rechtsgerichteten Kach-Bewegung. Es sei schwierig, den Gazastreifen während der Evakuierung zu infiltrieren, so Ben-Gvir, daher finde der Kampf hauptsächlich innerhalb der Grünen Linie statt. „Die Leute vergessen, dass der Widerstand nicht in Gusch Katif stattfinden muss. Der wahre Kampf wird in Jerusalem und anderswo im Land ausgefochten“, so Ben-Gvir.

Noam Federman, Aktivist des jüdischen Untergrundes und der Kach-Bewegung, sagte, er habe von Gerüchten gehört, nach denen die Hauptwasserleitungen des Landes gekappt werden sollten. Auch ein Anschlag auf den Tempelberg sei denkbar. „Keiner will die Moschee dort“, sagte Federman, „doch die Menschen sind hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, sie niederzureißen und der Furcht, dass die Moslems danach eine noch schönere Moschee dorthin bauen.“

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