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Siedler finanzieren Palästinensern medizinische Ausrüstung

MODI´IN ILIT (inn) – Bewohner einer jüdischen Siedlung in Samaria haben einem palästinensischen Nachbarort Geld für die Einrichtung einer Ambulanz gespendet. Seit Jahren gibt es dort gute Beziehungen zwischen Israelis und Palästinensern.

Die ultra-orthodox geprägte Kleinstadt Modi´in Ilit liegt zwischen Ramallah und Tel Aviv, in einem Gebiet, wo der Sicherheitszaun gebaut wird. Vor kurzem erwarben die Bewohner der nahe gelegenen palästinensischen Ortschaft Na´alin einen Krankenwagen. Doch für die Innenausstattung hatten sie kein Geld mehr, wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet.

„In der gegenwärtigen Lage kann man mit der Ambulanz nicht viel machen – nur Tote transportieren“, so die Palästinenser. Deshalb wandten sie sich an die palästinensischen Behörden, teilte der Dorfbewohner Husseini Nafar mit. Diese legten ihnen nahe, „sich einen anderen Freiwilligen zu suchen“.

Mehr Erfolg hatten die Palästinenser hingegen in der jüdischen Siedlung: Die Israelis erklärten sich bereit, ihnen umgerechnet 5.540 Euro zu spenden. Am Donnerstag wurde das Geld im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Modi´in Ilit an Vertreter der palästinensischen Ortschaft übergeben. Sie waren von Soldaten begleitet durch die Straßensperre in die jüdische Stadt gelangt. Es gab arabische Lieder, das jüdische Gericht „Kugel“, das einem Gugelhupf ähnelt und gesalzenen Fisch.

Der Bürgermeister der Siedlung, Ja´akov Guterman, sagte in seiner Ansprache: „Lebensrettung ist für beide Religionen wichtig und wird sowohl in der Hebräischen Bibel als auch im Koran erwähnt.“ Er fügte hinzu: „Weder die Linke noch die Rechte können einen Konflikt zwischen uns und den Nachbarorten verursachen. Das gilt besonders für Na´alin.“

Seinen Worten schloss sich der palästinensische Ortsvorsteher Muhammad Sarur an: „Der Wert der medizinischen Ausrüstung wird nicht mit Geld gemessen, sondern ihr Wert ermisst sich aus der Sorge um die Gesundheit und den Beziehungen zwischen den beiden Seiten.“

Na´alin hat etwa 5.000 Einwohner. Von ihnen arbeiten rund 1.000 in der Siedlung. Außerdem stehen Helfer des israelischen Rettungsdienstes „Magen David Adom“ (Roter Davidstern) auch palästinensischen Patienten zur Verfügung.

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