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Siedler demonstrieren hartnäckig

JERUSALEM (inn) – Zahlreiche Siedler haben am Dienstag vor der Knesset gegen den Räumungsplan des Premierministers Ariel Scharon demonstriert. In den Siedlungen des Westjordanland und des Gazastreifens haben Schulen und öffentliche Einrichtungen ihre Arbeit niedergelegt, damit möglichst viele Menschen an den Aktionen in Jerusalem teilnehmen können.

Viele Schüler und Studenten demonstrierten gemeinsam mit den Stadtbeamten und anderen Siedlern vor der Knesset und vor den Regierungsbüros. Die Rabbis des Jescha-Siedlerrates hatten am Montag dazu aufgerufen, „die Hände zu erheben für das Land Israel“, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

„Jeder, der gegen die Siedlungen vorgeht und gegen den Glauben Israels und seine Bräuche handelt, wird schandvoll in die Erinnerung eingehen als jemand, der einen Riss in der Nation verursacht hat“, lautete die Stellungnahme des Rates. An den Protesten vor der Knesset werden voraussichtlich auch die ehemaligen Oberrabbiner Avraham Schapira und Mordechai Eliahu teilnehmen.

Siedler-Führer Avi Farhan hatte am Montag einen Protestmarsch mit Bewohnern der Gaza-Siedlung Alei Sinai organisiert. Bereits vor 22 Jahren rief er einen ähnlichen Zug ins Leben, als die Bewohner der Siedlung Jamit ihre Häuser räumen mussten. Damals unterzeichneten Ägypten und Israel einen Friedensvertrag. „Warum tust du uns das ein zweites Mal an, Arik?“, fragten sie den Premier. Farhan, der die Siedlung im Sinai mitgegründet hatte, will in den kommenden Tagen Staatspräsident Mosche Katzav treffen, der sich für einen Volksentscheid ausgesprochen hatte. Er will ihn dazu bewegen, sich für ein Referendum einzusetzen. „Dies ist keine Protestveranstaltung, sondern ein Schrei, der aus einem verwundeten und schmerzenden Herzen kommt und sich an Arik (Scharon) richtet“, so Farhan.

Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, waren die Siedler am Montagmorgen zur Klagemauer gegangen, wo sie Zettel mit Gebeten in die Klagemauer steckten, als Scharon seine Rede vor der Knesset begann. Anschließend zog die Gruppe von etwa 100 Siedlern vor die Knesset. Sie trugen Schilder, auf denen stand: „Unsere Häuser sind nicht zu verkaufen“ und „Lasst die Nation entscheiden“.

Die jüdische Gemeinschaft von Hebron hat in einem E-Mail-Rundbrief weltweit dazu aufgerufen, die israelischen Politiker direkt mit einem Protest gegen den Rückzugsplan zu konfrontieren. Dazu veröffentlichte sie die Fax- und Mobilfunk-Nummern zahlreicher Knesset-Abgeordneter. Die Empfänger der E-Mail sollen die Knesset-Mitglieder anrufen oder ihnen per Fax verdeutlichen, dass sie gegen den Rückzug aus den jüdischen Siedlungen sind.

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