Jiménez hält sich seit Montag zu einem dreitägigen Besuch in Israel und den Palästinensergebieten auf. In Hebron besichtigte sie unter anderem einen palästinensischen Wohnkomplex, dessen Aufbau und Renovierung von der spanischen Regierung finanziert werden. 130 Wohnungen wurden dort restauriert und bieten nun Platz für 600 Menschen. Spanien hatte in den vergangenen elf Jahren mehr als sechs Millionen Euro in das Projekt investiert.
Jüdische Bewohner Hebrons und Siedler aus der Umgebung bemängeln, dass in den Wohnungen nun von Israel aus der Haft entlassene Palästinenser lebten. Dies stelle ein Sicherheitsrisiko dar und erhöhe die Spannungen zwischen arabischen und jüdischen Einwohnern der Stadt. Als Jiménez das Viertel besuchte, wurde sie von einigen Siedlern beschimpft. Einer der Israelis nannte sie eine „Verbrecherin“, ein anderer bezeichnete sie als „Nazi“. Auch Rufe wie: „Geh nach Hause, Du Antisemit, Du Israel-Hasser“ wurden laut. Auf Bannern erinnerten die Siedler an die Vertreibung der Juden aus Spanien vor mehr als 500 Jahren. Die Israelis seien wütend gewesen, weil Jiménez ein Treffen mit jüdischen Bewohnern Hebrons abgelehnt hatte, heißt es in einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Israels Außenminister Avigdor Lieberman entschuldigte sich am Abend bei Jiménez für den Vorfall. Er betonte: „Jeder muss verstehen, dass es auch bei Meinungsverschiedenheiten keinen Platz für persönliche Angriffe gibt, vor allem nicht gegen einen hochrangigen Gast, der mehr als einmal eine freundliche Meinung über Israel geäußert hat.“